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Schwyzer planen Demonstration gegen Rassismus

Als Reaktion auf den Ku-Klux-Klan-Zwischenfall vom Güdelmontag will das «Bündnis Buntes Schwyz» eine Demonstration veranstalten. Das Bündnis will so auch den Ruf des Kantons Schwyz retten.

Christoph Clavadetscher
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Über die sozialen Medien ruft das «Bündnis Buntes Schwyz» zu einer «breiten und bunten Demonstration auf». Am Samstag, 13. April, soll diese Kundgebung stattfinden. Um 14 Uhr soll beim Bahnhof Seewen gestartet und anschliessend gemeinsam nach Schwyz marschiert werden.

Am Dienstag sei ein entsprechendes Gesuch bei der Gemeinde und der Kantonspolizei eingereicht worden, wie eine Sprecherin des Bündnisses gegenüber unserer Zeitung sagt. Aus Angst vor Repressionen will sie anonym bleiben.

Ein Zeichen gegen braunes Gedankengut

Gemäss eigenen Angaben stehen hinter dem «Bündnis Buntes Schwyz» – das eigens für die geplante Demonstration ins Leben gerufen wurde – Einzelpersonen aus Schwyz.

Die Kundgebung ist als Reaktion auf den Auftritt der zwölf Männer, die als Ku-Klux-Klan verkleidet am Güdelmontag in Schwyz für Aufsehen sorgten, zu verstehen. «Mit Narrenfreiheit hat das absolut nichts zu tun! Während ihres Fackelzugs haben die Kapuzenträger Neonazi-Flaggen gezeigt und Hitlergrüsse gemacht. Das war kein dummer Lausbubenstreich, sondern politisch motivierter Rassismus, der unsere Fasnacht missbraucht hat», schreibt das «Bündnis Buntes Schwyz» in seinem Demo-Aufruf.

Wegen diesem Vorfall stehe Schwyz jetzt landesweit in den Medien. Mit der Demonstration solle deshalb ein Zeichen gesetzt werden. «Wir werden damit zeigen, dass Schwyz kein Nazi-Nest, sondern ein bunter Flecken mit vielen geilen Leuten ist», betont das Bündnis.

Ein Monat Vorlaufzeit

Vor dem Entscheid, eine Demonstration zu veranstalten, habe man mit vielen Leuten gesprochen und erfahren, dass «die allermeisten Schwyzerinnen und Schwyzer absolut keinen Bock auf Rassisten und ihre Hasspropaganda haben». Es gehe alle an, die hier leben würden. Deswegen sollen auch Freunde, Familien, Arbeitskollegen und Vereine an der Kundgebung mitmachen. «Es gibt viele Arten sich einzubringen – werdet aktiv und kreativ», so die Aufforderung.

Möglichst bunt und gross soll die Demo werden. Darum fände sie erst in einem Monat statt.

Politiker schreiben offenen Brief

Auch national hallt der Ku-Klux-Klan-Vorfall nach. In einem offenen Brief bittet «Gewählte Stimme», ein Bündnis von Politikern mit Migrationshintergrund, alle Verantwortlichen der Fasnachtsgesellschaften, das Thema Rassismus bei den Vorbereitungen rund um die Fasnacht und an den Feierlichkeiten aktiv anzugehen. Ebenfalls bittet das Bündnis, auch in Zukunft präventive Massnahmen zu ergreifen, «um die Fasnacht vor solchen geschmacklosen und verletzenden Vorfällen zu schützen».