Startseite
Zentralschweiz
Schwyz
Eine Mitarbeiterin des Berufsbildungszentrums Pfäffikon soll Lernenden jahrelang für Lehrmittel und Schulmaterial keine Rechnung gestellt haben. Antworten auf offene Fragen erhofft sich der Kanton von einer Anzeige.
(sat) Wie der Kanton Schwyz am Montag meldet, hat das Bildungsdepartement in dem nicht alltäglichen Fall Strafanzeige erstattet wegen Verdacht auf ungetreue Geschäftsbesorgung. Laut Mitteilung schätzt der Kanton den mutmasslichen Schaden derzeit auf 300'000 Franken. Das Bildungsdepartement habe das Arbeitsverhältnis mit der Mitarbeiterin der Administration der Schule bereits nach Bekanntwerden der Vorfälle im Frühjahr aufgelöst. Das Schulmaterial soll den betroffenen Lernenden nun rückwirkend in Rechnung gestellt werden.
Der Missstand sei beim Vereinheitlichen von Prozessen festgestellt worden, sagt Bildungsdirektor Michael Stähli auf Anfrage von CH Media. Darauf sei bereits eine Administrativuntersuchung in Auftrag gegeben worden und auch die kantonale Finanzkontrolle habe sich dem Fall angenommen. «Nun erhoffen wir uns weitere Antworten in dem Fall durch das Strafverfahren», sagt Regierungsrat Stähli.
Zu allfälligen Motiven oder Beweggründen für das Nicht-in-Rechnung-Stellen der persönlichen Lehrmittel und Unterrichtsmaterialien durch die Mitarbeiterin der Verwaltung könne er derzeit nicht mehr sagen, erklärt Michael Stähli. Auch zu einer allfälligen persönlichen Bereicherung oder Ähnlichem schreibt der Kanton in seiner Medienmitteilung nichts. Für die betroffene ehemalige Mitarbeiterin der Verwaltung des Berufsbildungszentrums Pfäffikon gilt die Unschuldsvermutung.
Das Berufsbildungszentrum Pfäffikon ist 2006 aus dem Zusammenschluss der örtlichen gewerblich-industriellen Berufsschule und der Landwirtschaftlichen Schule entstanden. Laut eigenen Angaben unterrichten 80 Lehrkräfte 1100 Schülerinnen und Schüler an zwei Standorten.