Tierpark Goldau
Ein neuer Luchs für den Tierpark

Knapp drei Jahre war das Luchsweibchen Desari im Tierpark Goldau zu Hause – nun ist sie wieder zurück in den Tiergarten Nürnberg gereist. Im Gegenzug kommt nun das Luchsweibchen Sansa nach Goldau.

Diana Niederberger
Drucken
Die neue Luchsin Sansa ist vom Tiergarten Nürnberg nach Goldau gekommen.

Die neue Luchsin Sansa ist vom Tiergarten Nürnberg nach Goldau gekommen.

PD (Goldau, 25. Februar 2023)

Im Tierpark Goldau ist ein neuer Luchs eingezogen: Das viereinhalb-jährige Weibchen Sansa ist Anfang Februar in Goldau eingetroffen. Nach seiner Ankunft durfte das Weibchen direkt in die Luchsanlage einziehen, teilt der Tierpark Goldau mit. Sansa ist sehr einfach zu erkennen: an ihrem «Knickohr». Dieses stammt von einem geplatzten Blutgefäss im Jahr 2021, was einen Bluterguss zur Folge hatte – und zu einer bleibenden Veränderung am Ohrknorpel führte.

Um die Luchse langsam einander zu gewöhnen, wurden die «alten» Goldauer Luchse Desari und Lucki temporär in einem angrenzenden Abteil untergebracht, wobei sie gegenseitig Sichtkontakt hatten. Am Folgetag wurde das Goldauer Weibchen Desari eingefangen, untersucht und für den Transport nach Nürnberg vorbereitet. Bereits nach wenigen Tagen konnte das neue Luchsenpaar - Sansa und Lucki in ihrer Anlage zusammengeführt werden, meldet der Tierpark.

Umzug für den Artenerhalt

Die Tierpark-Luchse sind Teil des europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP). Diese Zuchtprogramme haben zum Ziel, eine genetisch vielfältige Population einer bedrohten Tierart zu erhalten und Inzucht zu vermeiden. Um dies zu gewährleisten, werden Tiere innerhalb von Zoos und Tierparks getauscht, um Populationen aufzubauen und zu erhalten, so der Tierpark Goldau.

So wurde auch er Luchs-Tausch zwischen Goldau und Nürnberg durch das EEP organisiert. In Nürnberg gibt es einen jungen männlichen Luchs, der perfekt zu Desari passt und man hofft mit beiden erfolgreich züchten zu können.

Gefährdeter Beutegreifer

Luchse in der Schweiz

Der Luchs gehört neben Bär und Wolf zu den drei grossen Beutegreifern der Schweiz. Im 18. Jahrhundert wurde er in der Schweiz komplett ausgerottet - in den 70er Jahren siedelte man den Luchs nach behördlicher Genehmigung an. Auch wenn es heute wieder eine Population von Luchsen in er Schweiz gibt, gilt er bei uns gemäss nationaler Roter Liste als «stark gefährdet» respektive «vom Aussterben bedroht». Aktuell geht man im gesamten Alpenbogen von rund 190 Luchsen aus. Für das längerfristige Überleben hierzulande sind die aktuellen Populationen jedoch zu klein - daher wird eine Verbindung zu anderen Populationen angestrebt.