So begeistert Pro Juventute die Jüngsten für Kultur

Vom Live-Hörspiel bis zum Workshop mit einem Profi-Pianisten: Das Kinderkultur-Festival Kultissimo im Südpol dauert noch bis morgen.

Emanuel Schüpfer
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Die Schüler lauschen gebannt der Geschichte von Benjamin Pogonatos. (Bild: Manuela Jans-Koch, Luzern, 22. November 2019)

Die Schüler lauschen gebannt der Geschichte von Benjamin Pogonatos.
(Bild: Manuela Jans-Koch, Luzern, 22. November 2019)

Kinderlachen geht durch den Saal, während Benjamin Pogonatos so tut, als würde er in einen Pflanzentopf pinkeln. Der freischaffende Künstler verkörperte am Freitagmorgen den Kater Moritz, Hauptfigur seines Live-Hörspiels «Elei dihei», das er vor versammelter Kinderrunde im Südpol Luzern zum Besten gab. Gleich nebenan steppte der Paddington-Bär und einen Gang weiter erzeugten gut 50 Kinder mit ihren Stimmen Urwaldgeräusche. Das sind Eindrücke vom ersten Tag des Kulturfestivals Kultissimo von Pro Juventute – und es warten noch zwei weitere Tage auf neugierige Kinder.

«Vielfältig, spannend, kreativ»: Mit diesen drei Worten beschreibt Sheila Huber das Kulturfestival. Sie ist die Verantwortliche für Marketing und Kommunikation von Kultissimo Pro Juventute Luzern und Zug. Das Festival bietet ein Programm über drei Tage hinweg mit Workshops, Werkstätten und Ateliers.

Der Paddington-Bär animiert die Kinder zum Mitmachen. (Bild: Manuela Jans-Koch, Luzern, 22. November 2019)

Der Paddington-Bär animiert die Kinder zum Mitmachen. (Bild: Manuela Jans-Koch, Luzern, 22. November 2019)

«In dieser Dimension 
in der Schweiz einzigartig»

So können Kinder von 3 bis 12 Jahren heuer eine stattliche Palette an Angeboten besuchen und etwa selber Siebdrucke anfertigen, Alex Porter beim Zaubern bestaunen oder dem Profi-Pianisten Igor Levit in einem Workshop auf die Finger schauen. Möglich macht es Pro Juventute Luzern und Zug. Huber sagt:

«Die Kulturhäuser und -akteure der Stadt Luzern spannen zusammen und stellen sich auf eine Plattform, das Kultissimo. Das ist in der Schweiz in dieser Dimension einzigartig.»

Ins Leben gerufen wurde das Festival im Jahr 2012 anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums von Pro Juventute Schweiz. «Bei der Erstausgabe besuchten knapp 1000 Kinder das Festival und wir stiessen an Kapazitätsgrenzen», so Huber. Aufgrund der grossen Resonanz habe man sich dazu entschieden, das Festival weiterzuentwickeln und jährlich durchzuführen. «Wir möchten den Kindern durch das Festival einen Impuls für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung geben und sie zur Partizipation an der Kultur anregen», sagt Projektleiter Oliver Frei. Für zehn Franken können mit dem Tagespass über 70 Veranstaltungen am Kultissimo besucht werden, wobei man sich für manche im Voraus anmelden muss. «Das regt natürlich zum Ausprobieren an und die Kinder können mit oder ohne Eltern ungezwungen Anlässe und Workshops besuchen», sagt Huber.

Schülertag war innert 
48 Stunden ausgebucht

Für Schulklassen wurde gestern speziell ein Kulturparcours zusammengestellt. Über 30 Klassen mit rund 600 Schülerinnen und Schülern nahmen daran teil. «Der Schülertag war innerhalb von 48 Stunden am schnellsten ausgebucht», sagt Huber. Unter den Besuchern war unter anderem die zehnjährige Lillit aus Adligenswil. Sie sagt:

«Es war mega spannend und ich war vom Programm überrascht.»

Der gleichaltrige Klassenkamerad Luca sagt: «Wir haben den Paddington-Bär imitiert und sind mit ihm rumgerannt. Das hat mir am meisten Spass gemacht.» Und Tim (10), der ebenfalls in Adligenswil zur Schule geht, beschreibt das Kultissimo in seinen eigenen drei Worten: «Cool, super, mega cool.»