Finanzen
Prognose trifft ein: Emmer Rechnung 2022 schliesst mit sattem Plus

Das Ergebnis fällt mit einem Überschuss von 10,8 Millionen Franken sehr positiv aus. Dennoch mahnt der Emmer Gemeinderat zur Vorsicht.

Stefan Dähler
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Das Emmer Gemeindeverwaltungsgebäude im Gersag.

Das Emmer Gemeindeverwaltungsgebäude im Gersag.

Bild: Manuela Jans-Koch (27. 11. 2022)

Die Gewinnwarnung hat sich bewahrheitet: Wie im Februar angekündigt, schliesst die Rechnung 2022 der Gemeinde Emmen mit einem grossen Plus von 10,8 Millionen Franken ab. Handelte es sich damals erst um eine Vorankündigung, herrscht nun Gewissheit, da die Rechnung definitiv vorliegt. Der Gesamtaufwand beläuft sich auf 232 Millionen Franken, wie die Gemeinde mitteilt. Budgetiert war ein Minus von 3,5 Millionen Franken.

Damit setzt sich die positive Entwicklung der Emmer Finanzen fort. Bereits 2020 und 2021 resultierte ein Überschuss.

Das Plus des Jahres 2022 sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen: deutlich höhere Steuererträge bei den natürlichen sowie juristischen Personen, überdurchschnittlich hohe Sondersteuern sowie merklich tiefere Ausgaben im Sozialbereich. Emmen ist damit kein Einzelfall: Der Kanton sowie die meisten Luzerner Gemeinden, die ihre Rechnung 2022 bereits bekannt gegeben haben, schnitten deutlich besser ab als budgetiert.

Der Emmer Finanzdirektor Patrick Schnellmann (Mitte) ist erfreut, mahnt aber zur «Besonnenheit», wie er in der Mitteilung ausführt. Die Finanzlage der Gemeinde sei mit fast 180 Millionen Franken Schulden und anstehenden Investitionen in Schulraum, Verkehrsinfrastruktur, Sport- und Freizeitanlagen, Verwaltungs- und Schutzbauten nach wie vor schwierig.

Steuererhöhung mittelfristig nicht vom Tisch

Hinzu komme die kantonale Steuergesetzrevision 2025 als Unsicherheitsfaktor. In der aktuellen Fassung würde diese Emmen mit mindestens 6,12 Millionen Franken pro Jahr belasten. Wobei möglich ist, dass die Revision nach harscher Kritik aus den Gemeinden noch abgeschwächt wird.

Eine Erhöhung des Steuerfusses sei für Emmen aktuell für 2026 vorgesehen, schreibt die Gemeinde. «Sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis dahin jedoch verschärfen, etwa wegen einer deutlichen Kostensteigerung, wegen einer rezessionsbedingten Reduktion der Steuererträge oder wegen der erwähnten Steuergesetzrevision, könnte eine Anpassung des Steuerfusses bereits früher notwendig werden.»