Kommentar
Ein Volksfest zum KKL-Jubiläum: Weltklasse braucht weitere Öffnung

Am Wochenende ging das grosse Jubiläumsfest im KKL über die Bühne. Es zeigt, wohin die Reise 25 Jahre nach Eröffnung des Jahrhundertbaus gehen könnte.

Urs Mattenberger
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Besucherinnen und Besucher geniessen die Aussicht von der KKL-Terrasse.

Besucherinnen und Besucher geniessen die Aussicht von der KKL-Terrasse.

Bild: Pius Amrein (Luzern, 17. 9. 2023)

Das KKL Luzern feierte sein 25-Jahr-Jubiläum mit einem Volksfest und demonstrierte eher am Rand seine Internationalität. Und das war gut so. Dass es Weltklasse importiert und vor Ort fördert, daran erinnerten ohnehin Konzerte des Lucerne Festival und des Luzerner Sinfonieorchesters.

Nicht beweisen musste das KKL auch, dass Dirigenten bis heute seinen Konzertsaal als einen der besten, ja sogar «den besten modernen Konzertsaal» (Teodor Currentzis, 2022) rühmen. Luzern gelang es, an zentraler Lage einen Prachtbau zu realisieren, der mit seiner Poesie aus «Licht und Klang», wie es Jean Nouvel formuliert, bis heute auch Einheimische verzaubert. Das erfüllt zurecht mit Stolz oder – je nach Perspektive – Neid.

Der Jubiläumstag betonte mit seiner Ausrichtung auf ein einheimisches und auch jüngeres Publikum den Kulturkompromiss zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, der das Projekt einst möglich gemacht hat. Mit den offenen Türen war das ein Hinweis darauf, wie die Erfolgsgeschichte des KKL weitergeführt werden kann. Etwa mit zusätzlichen Kurzfestivals, die das Haus für ein Gesamterlebnis KKL öffnen und wofür mehr kuratorische Initiativen von Seiten des Hauses nötig sind.

Wie man ein solches verstärkt öffnen kann, zeigt der künftige Intendant des Lucerne Festivals, Sebastian Nordmann, in seinem Konzerthaus in Berlin. Davon könnte ab 2026 auch das KKL profitieren. Und sich dem Ideal eines offenen Hauses annähern, wie es vom geplanten neuen Luzerner Theater erwartet wird.