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Die Pläne für die Halle sowie die beiden Hochhäuser wurden noch angepasst. So soll eine Fotovoltaikanlage entstehen. Ungewiss ist, ob die Stiftung Archicultura ihre Einsprache weiterzieht.
Rund ein Jahr nach dem Eingang des Baugesuchs hat die Stadt Kriens die Baubewilligung für die Pilatus-Arena und die beiden zugehörigen Hochhäuser im Mattenhof erteilt. Das teilte der Krienser Stadtrat am Donnerstagmittag mit. Das Bauprojekt sei durch die Fachstellen des Kantons und der Stadt in einem anspruchsvollen Bewilligungsverfahren geprüft worden: «Dabei konnte das Projekt städtebaulich weiter optimiert werden.»
So kann nun etwa auf den Dachflächen um die Arena eine Fotovoltaikanlage installiert werden. Dies war im Bebauungsplan, der im November 2020 von der Krienser Stimmbevölkerung knapp angenommen wurde, nicht vorgesehen. «Die Kompetenz, diese Abweichung für eine insgesamt bessere Gesamtlösung zu bewilligen, liegt beim Stadtrat als Bewilligungsbehörde», heisst es in der Mitteilung.
Davon habe der Krienser Stadtrat jetzt Gebrauch gemacht. Die nun geplante Anlage decke den durch das kantonale Energiegesetz geforderten Eigenstromanteil. «Sie sichert gleichzeitig das Anliegen der ökologisch hochwertigen und optisch ansprechenden Dachlandschaft.»
Die Pilatus-Arena mit den beiden Wohnhäusern stellt laut dem Krienser Bauvorsteher Maurus Frey (Grüne) einen weiteren wichtigen Baustein in der Entwicklung des Gebiets Luzern Süd dar:
«Das Projekt schafft nicht nur attraktiven und sehr gut erschlossenen Wohnraum, sondern auch Raum für sportliche sowie kulturelle Aktivitäten.»
Das werde zu einem lebendigen Stadtquartier Mattenhof beitragen. Die im Rahmen der Baugesuchsauflage eingegangenen Einsprachen konnten bis auf deren zwei gütlich geregelt werden. Die beiden verbleibenden Einsprachen, unter anderem jene der Stiftung Archicultura wegen Störung des Landschaftsbilds, lehnt der Stadtrat erstinstanzlich ab. Bei der zweiten geht es um energietechnische Optimierungen.
Die Baubewilligung tritt nach Ablauf einer 20-tägigen Beschwerdefrist in Kraft. Ob Archicultura dagegen Beschwerde einreichen wird, steht noch nicht fest. «Wir werden nun das weitere Vorgehen besprechen», sagt Werner Jäggi von der Stiftung auf Anfrage.
Erfreut über den Entscheid zeigt sich die Bauherrin Pilatus-Arena AG. Verwaltungsratspräsident Toni Bucher betont: «Das ist ein Meilenstein für den Indoor-Sport in der Zentralschweiz.» Die Baubewilligung belege, dass das Projekt sich an den von Parlament und Bevölkerung genehmigten Bebauungsplan halte.
Die Stiftung Archicultura habe mit einer ungerechtfertigten Einsprache den Bau massiv verzögert, kritisiert Bucher: «Sie hatte noch einmal städtebauliche und landschaftliche Fragen aufgeworfen, die im Projekt längst äusserst sorgfältig geprüft und im Rahmen des Bebauungsplans beantwortet worden sind.»
Praktisch alle Einsprecher hätten ihre Einsprachen zurückgezogen oder sich mit der Pilatus-Arena AG geeinigt, so Bucher. Möglich geworden sei dies unter anderem durch Projektergänzungen zur Erfüllung des Behindertengleichstellungsgesetzes sowie energietechnische Optimierungen. «Wir erwarten nun, dass auch die Einsprecher von Archicultura den Entscheid des Stadtrats akzeptieren.»
In der gemeinsamen Mitteilung mit der Pilatus-Arena AG äussern sich auch die Entwicklerin, die Halter AG Luzern, sowie Mitinitiant Nick Christen vom Handballclub Kriens-Luzern erfreut. Sobald die Baubewilligung rechtskräftig ist, werde Halter zügig mit dem Bau beginnen: «Ein rascher Bau ist für den Hallensport in der Zentralschweiz überlebenswichtig», sagt Toni Bucher.
Die Auflagen der nationalen Verbände würden immer strenger: «Bei einzelnen Sportarten wird in naher Zukunft nur noch in Arenen auf höchstem nationalem Niveau gespielt werden können.» Bucher rechnet mit einem Baubeginn im Frühjahr 2023. Anfang 2025 soll die Pilatus-Arena fertiggestellt sein. Im Frühling 2026 sollen die Wohnungen bezugsbereit sein.
Aktuell sind bereits 112 der 165 Eigentumswohnungen im 113 Meter hohen Pilatus Tower reserviert. «Die Nachfrage ist gewaltig», sagt Bucher: «Das führen wir auf die hohe Qualität des Projektes, die hervorragende Lage und die attraktiven Wohnungen im Pilatus Tower zurück.» Er betont: «Trotz der Verzögerungen und der stattgefundenen Teuerung müssen die Kaufpreise nicht erhöht werden, wenn das Projekt jetzt umgesetzt werden kann.» Es seien trotz der langen Dauer keine Wohnungskäufer abgesprungen.
Die Pilatus-Arena soll eine Sport- und Eventarena mit nationaler bis internationaler Ausstrahlung werden. Sie wird Platz für 4000 Personen bieten. Darin sollen Handball-, Tennis-, Hallenfussball-, Unihockey-, Volleyball- oder Basketballspiele stattfinden. Aber auch andere Anlässe sowie Konzerte, Kongresse und Tagungen sind möglich. Damit soll eine infrastrukturelle Lücke in der Region geschlossen werden, schreibt die Bauherrin Pilatus-Arena AG.
Zur Finanzierung der Halle entstehen als Mantelnutzung in zwei Hochhäusern 370 Miet- und Eigentumswohnungen sowie Kleinwohnungen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf über 200 Millionen Franken. Davon kostet die Pilatus Arena rund 39 Millionen Franken. Bauherrin des 113 Meter hohen Pilatus Towers und der Arena ist die Pilatus-Arena AG. Die Helvetia Versicherung ist Bauherrin des Mietwohnungsgebäudes am Mattenplatz. Realisiert wird die gesamte Anlage von der Halter AG Luzern, die auch Mehrheitsaktionärin der Pilatus-Arena AG ist. (hb)