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Im gewohnten A6-Format liefern die Vereinigten die geballte Ladung Infos für die Fasnacht 2023. Vor allem aber ist das Büchlein eine Hommage an den verstorbenen Herausgeber Silvio Panizza.
Welche Guuggenmusigen laden am nächsten Wochenende zum Ball? Wer hat etwas zu feiern? Was sind die neuesten Gerüchte? Auf diese und viele weitere Fragen weiss «De rüüdig Fasnachtsfüerer» seit 1973 verlässlich Antwort, jedes Jahr. Fast zumindest, 2021 und 2022 pausierte das Büchlein coronabedingt. Und dann ist im vergangenen Juli Mister Fasnachtsfüerer, Silvio «Jimmy» Panizza, im Alter von 80 Jahren gestorben. Der Ur-Fasnächtler hatte den Guide in all den Jahren in Personalunion verfasst und herausgegeben. Nun steht zwar die erste Fasnacht ohne ihn an, doch mit dem Fasnachtsfüerer geht es weiter. Dafür sorgen die Vereinigten. Ihnen hat Panizza sein Werk noch vor seinem Tod anvertraut.
Ihr neuestes Baby haben die Vereinigten am Donnerstagabend präsentiert. Ab sofort heisst das Ding Lozärner Fasnachstfüerer und beschränkt sich auf das Vereinigte-Land. Sprich: Das Maskenballregister mit zig Terminen auf der Landschaft entfällt. Doch sonst ist fast alles so, wie man es von Panizza gewohnt ist: Im A6-Format gibt's auf 96 Seiten die geballte Ladung: Vom Programm der Lozärner Fasnacht über die Spielzeiten der Musigen auf den Guuggerbühnen bis zu den Guugger-Jubiläen. Natürlich erfährt man allerhand Interessantes und Informatives, etwa dass ein beliebter und kultiger Vorfasnachtsanlass nochmals pausiert oder warum die Kult-Ur-Fasnächtler ihr 30-Jahr-Jubiläum 2023 doch nicht feiern.
Zu Panizzas Gepflogenheiten gehörte, dass er für aussergewöhnliche Leistungen die «Goldigi Gyge» an Luzerner Persönlichkeiten vergab. Die Vereinigten drehen den Spiess für einmal um und vergeben den Preis posthum an ihn selber: «Die eimolig rüüdig Lozärner Platin Gyge.»
Ebenfalls nicht fehlen darf das Roschtige Guuggi für schwache Auftritte oder irrwitzige Ideen. Der Fasnachtsfüerer vergibt es an die Luzerner Regierung und schreibt:
«Ihre Vorgaben an die Einsatzkräfte an der Corona-Fasnacht 2021 waren daneben und völlig übertrieben. Auch die unsägliche Hinhaltetaktik vor der Fasnacht 2022 war unprofessionell.»
Alles andere als unprofessionell gingen die Vereinigten bei der Umsetzung des Fasnachtsfüerers vor. Für die Herausgabe gründeten sie einen Verein, der vom langjährigen Fasnächtler Sämi Deubelbeiss präsidiert wird. Er sagte: «Es macht uns stolz, dass wir Jimmys Erbe weiterführen dürfen.» Ein Erbe, das den nun involvierten zehn Personen viel Arbeit beschere – alles sichten, nichts verpassen. «Vielen wurde erst jetzt bewusst, was Jimmy alles geleistet hatte», so Deubelbeiss. Klar sei für sie von Anfang gewesen, dass es für die Titelseite nur einen geben kann: Panizza natürlich.
Gemalt wurde das Bild vom Fasnachtskünstler Urs Krähenbühl. Von wo auch immer Panizza zuschaut, der Fasnachtsfüerer 2023 dürfte ihm gefallen.
Den Lozärner Fasnachtsfüerer gibt es ab 2. Januar für fünf Franken in 24 Migros-Filialen der Region sowie bei Metzgerei Doggwiler Luzern, Fadegrad Kriens / Luzern, Fasnachts-Bazar Luzern und Vonarburg Luzern zu kaufen.