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Mit ihrer neuen Produktion feiern die Stachelbeeren Geburtstag und laden auf eine Fantasiereise ein.
Am Anfang einer neuen Theaterproduktion der Luzerner Stachelbeeren steht ein Thema. Dieses Mal lautete es «Verrücktheit». Ein wunderbares Thema für kreative Menschen, die sich trauen, zu improvisieren, zu experimentieren, zu diskutieren. Oder wie es Produktionsleiter Urs Achermann auf den Punkt bringt: «Einen Schuss Verrücktheit braucht jeder von uns. Sonst trifft uns die Normalität mit voller Wucht.»
Die «Luzerner Stachelbeere» wurde 2013 von Urs und Yvonne Achermann gegründet und ist das Kinder-, Jugend- und Familientheater der Luzerner Spielleute. Zum zehnten Geburtstag und als neunte Produktion wird mit «Bunterkunt» eine musikalische Eigenproduktion gezeigt. «In unserem Jubiläumsjahr wollen wir uns damit auseinandersetzen, wie wir verschiedene Dinge in unserem Leben betrachten und wie wir das Magische im Alltäglichen und scheinbar Banalen finden können», schaut Urs Achermann auf die vergangenen Monate zurück.
Dem Publikum eröffnet sich eine magische Welt voller Farben und Lichter. Scheinbar zufällig ausgesuchte Menschen aus den Zuschauerreihen werden auf die Bühne gebeten, wo Rufus mit seinem Candy-Kiosk auf Rädern sie empfängt.
«Reisen Sie mit uns nach ‹Bunterkunt›, wo alles möglich ist, und lassen Sie sich verzaubern». Tatsächlich erscheinen mehr und mehr kuriose und zauberhafte Figuren, allesamt freundlich, lieb und herzlich. Die drei Zuschauer Lena, Kusi und Christian können es kaum glauben: Sie sind in einer Art Schlaraffenland gelandet, Wünsche werden wahr, Herzenswärme ist selbstverständlich. Madame Magenta ist gar so liebreizend, dass Christian sich auf den ersten Blick verliebt.
Doch wo Licht ist, da ist Schatten – auch im Wunderland. Es gibt da ein Ding, das nicht mal benannt werden darf. Und schon gar nicht benutzt! Eine Schlange weiss es aber besser: Wer sich nicht an das Verbot hält, dem werden alle Wünsche erfüllt. Auch ein ganzes Feld voller Kartoffeln, die direkt als Paprika-Chips zu ernten sind, oder ein Pool voller Süssigkeiten. Die Versuchung ist zu gross, «es» wird benutzt und der ganze bunte, leichte, sorglose Traum verwandelt sich in düsteres Schwarz. Welche Abenteuer die drei Menschen mit den Wesen von «Bunterkunt» durchstehen müssen, damit aus der Schattenwelt wieder ein Wunderland wird, erzählen die Stachelbeeren in ihrem selbst entwickelten Theaterstück mitreissend, fantasievoll und bildgewaltig.
Die Rollen und Dialoge wurden durch die Regisseurin Fiona Limacher und den Spielenden zusammen entwickelt. Entstanden sind viele kreative, unkonventionelle und wundersame Figuren, wie sprechende Bäume, ein überdrehtes Modedesigner-Duo und ein schräges Orchester, das mit schmissigen Songs wie «Love is in the Air» oder «Sweet Dreams» entscheidend das Geschehen auf der Bühne beeinflusst. Das Publikum darf sich voll auf die Reise in dieses wunderschöne Land einlassen. Der Theaterbesuch wird zu einem schönen Traum, einem realen Bilderbuch, in das man eintauchen darf. Kinder ab sechs Jahren dürfen sich ebenso mitreissen lassen wie Erwachsene.
Aufführungen bis 8. April. Theater Pavillon Luzern. Reservation: www.spielleute.ch