Im Innenhof des Kulturquadrats, der ehemaligen Seidenspinnerei in Kriens, eröffnete im Sommer 2022 eine neue Buvette. Noch bevor die offizielle Pilotprojektphase durch ist, schliesst sie auch schon wieder.
Um das Zentrum in Kriens weiter zu beleben, startete die Krienser Stadtentwicklung ein Pilotprojekt: Ein Gastroangebot im Innenhof des Schappe-Kulturquadrats sollte zum zentralen Treffpunkt werden. Hierfür war eine Testphase von rund 1,5 Jahren vorgesehen. Doch bereits nach einem halben Jahr ist Schluss. Die Gastronomen Tamino Müller und Nicolas Gomez beschlossen, die Buvette im Frühling nicht mehr zu öffnen.
Das Kulturquadrat, ein Eventort im Herzen von Kriens, ist ein Austausch- und Begegnungsort für Kulturschaffende aller Art. 2018 kehrte in der ehemaligen Seidenspinnerei mit Eventsaal, Proberaum, Galerie, Musikschule, Kunstatelier sowie dem Jugendtreff wieder Leben ein. Für diesen generationenübergreifenden Ort wollten die Gastroprofis einen «zentralen Treffpunkt» bieten, sagte Müller damals zu unserer Zeitung. Mit ihrer hausgemachten, regionalen und einer «einfachen, aber innovativen vegetarischen Kost» sollten die Krienser ins Herz des Kulturquadrates gelockt werden.
Jedoch mussten die Gastroprofis ernüchternd feststellen, dass aufgrund der versteckten Lage der Buvette-Betrieb eine zu geringe Gästefrequenz aufweist, so die Stadt Kriens in einer Mitteilung. Dadurch schmälerten sich auch die wirtschaftliche Ertragslage und damit die Chancen, das personalintensive Projekt «wirtschaftlich zum Erfolg zu führen».
Gleichzeitig sei es auf dem Areal immer wieder zu Interessenskonflikten gekommen. Der Buvette-Betrieb musste während Grossveranstaltungen mehrmals den mobilen Wagen entfernen. Dadurch entstanden nicht nur Kosten, sondern auch Betriebsunterbrüche. Laut Benedikt Anderes, Informationsbeauftragter der Stadt Kriens, waren «Nutzungskonflikte in dieser Phase des Pilotprojektes nicht vermeidbar. Da Verträge mit Veranstaltern bereits abgeschlossen waren, bevor das Buvette-Angebot konkret war.» Aus diesen Erfahrungen konnte die Stadt auch «gewisse Korrekturen für andere Plätze wie dem Stadtplatz bereits vornehmen».
«Wir bedauern den Entscheid, dass die Buvette im Frühling nicht mehr öffnet», lässt sich Stadtrat Marco Frauenknecht zitieren. «Letztlich aber müssen die Betreiber die wirtschaftlichen Perspektiven beurteilen.» Die Stadt Kriens müsse die Lehren daraus ziehen für die Belebung der öffentlichen Plätze. Wobei sie in Zukunft gemäss Anderes vor allem im organisatorischen Bereich Optimierungspotenzial sieht.
Trotz des Endes der Buvette möchte die Stadt an ihrem Vorhaben, den Innenhof zu beleben, festhalten. Projekte wie der Spielenachmittag, Garten der Kulturen und weitere Events sollen weiterhin stattfinden. Ob es auf dem Areal auch in Zukunft ein Gastroangebot geben soll, lässt die Stadt Kriens offen. Anderes sagt: «Die Stadt ist grundsätzlich offen für alle Ideen.» Und weiter: Projekte könnten weiterhin «im Sinne eines Labors ausgetestet» werden.