Stadt Luzern
Baustart für Generationenhaus mit 53 Wohnungen im Würzenbach-Quartier

Nach drei Jahren Planung fahren Ende August die Bagger auf. Die Pensionskasse Stadt Luzern baut und will mit der Neuüberbauung architektonische sowie energetische Massstäbe setzen.

Sandra Monika Ziegler
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Für das Projekt werden an der Würzenbachmatte 13 zweistöckige Reiheneinfamilienhäuser aus den 1960er-Jahren des Luzerner Architekten Eduard Renggli (1911–1991) abgerissen. Betroffen waren 25 Mieterinnen und Mieter. Diese wurden von den Bauplänen bereits 2017 informiert und hätten alle eine Anschlusswohnung, entweder aus dem Bestand der Pensionskasse angeboten oder selbst organisiert, gefunden. Das teilt Matias Müller, Leiter Immobilien der Pensionskasse Stadt Luzern (PKSL), auf Anfrage mit. Die Pensionskasse ist Bauherrin. Der Baustart ist auf Ende August geplant.

Die Häuserzeile rechts im Bild wird noch im August abgerissen.

Die Häuserzeile rechts im Bild wird noch im August abgerissen.

Bild: sam

Für die Überbauung wurde 2019 ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Gewonnen hat «apart» von Hanspeter Oester und Reto Pfenninger von der Architekten AG aus Zürich, ihr Projekt wird nun umgesetzt. Geplant sind 53 Wohnungen in fünf Geschossen: 19 Zweieinhalb- und Dreieinhalbzimmerwohnungen, 12 Viereinhalb- und 3 Fünfeinhalbzimmerwohnungen. Die diversen Wohnungsgrössen versprechen eine gute Durchmischung der Mieterschaft, ist sich Müller sicher.

Das Projekt «apart» mit zentralem Eingang und 53 Wohneinheiten.

Das Projekt «apart» mit zentralem Eingang und 53 Wohneinheiten.

Visualisierung: PKSL

Haus soll sich selbst mit Energie versorgen

Das Haus soll energetisch autark sein. Mit Erdsonden und einer Fotovoltaikanlage sei dies möglich, so Matias Müller. Geplant wurde nach dem «SIA-Effizienzpfad Energie». Dies sei kein Label, doch damit würden energieeffiziente Standards erfüllt. Um beispielsweise eine Minergie-Zertifizierung zu erlangen, müssten weitere Kriterien erfüllt werden, zum Beispiel die kontrollierte Wohnungslüftung. Das sei jedoch bei diesem Projekt dank der verkehrsarmen Lage, wo man problemlos mit offenen Fenstern lüften kann, nicht nötig. Müller ergänzt: «Die Wohnungen sind von Nord nach Süd durchgehend, haben eine Raumhöhe von 2,6 Metern und garantieren so gute Lichtverhältnisse.»

Weg von fossilen Heizanlagen

Am selben Strassenzug an der Würzenbachmatte 32, 34, 36, 38 besitzt die Pensionskasse Stadt Luzern vier weitere Mehrfamilienhäuser. Bei diesen Liegenschaften aus dem Jahr 1964 werden aktuell die fossilen Heizanlagen durch dezentrale Erdsondenwärmepumpen ersetzt und die Häuser können somit in Zukunft CO2-neutral betrieben werden.

Die Baukosten sind seit der Wettbewerbsphase, damals wurden sie mit 22 bis 24 Millionen Franken angegeben, auf 26 Millionen Franken angestiegen. Die zweijährige Verspätung habe aber nicht nur mit der Bewilligungsphase zu tun, man sei damals wohl zu optimistisch gewesen. Doch es sei alles gut gelaufen, sagt Müller und fügt an: «Wir hatten keine Einsprachen.»

Interesse am Generationenhaus

Das Angebot eines Generationenhauses sei ein Bedürfnis im Quartier, das hätten die einzelnen Informationsanlässe gezeigt. «Wir haben auch bereits Personen, die sich auf die Interessentenliste setzen lassen. Darunter sind Familien und Einzelpersonen», sagt Matias Müller. Die künftigen Mieten sollen den Anspruch von bezahlbarem Wohnraum erfüllen. Konkrete Mietpreise sind derzeit jedoch noch nicht spruchreif. Müller: «Wir sind immer noch in der Ausschreibungsphase. Wenn diese dann abgeschlossen ist, können wir dazu konkreter werden.»