Stadt
Luzerner Jungparteien kritisieren Idee eines «Pop-up-Polizeipostens» auf der Ufschötti – nur die JSVP ist dafür

Der Stadtrat Luzern fordert vom Kanton mehr Polizeiressourcen für das Stadtgebiet – unter anderem mit einem temporären Polizeiposten auf der Ufschötti. Die Juso, die Jungfreisinnigen und die Junge Mitte finden das keine gute Idee.

Drucken
Ein beliebter Freizeitort: die Ufschötti.

Ein beliebter Freizeitort: die Ufschötti.

Bild: Manuela Jans-Koch

Anfang August hat der Stadtrat mitgeteilt, dass er sich mehr Polizeiressourcen für das linke Seeufer wünscht und die Schaffung eines temporären Polizeipostens bei der Ufschötti vorgeschlagen.

Nun melden sich die Juso, die Jungfreisinnigen und die Junge Mitte in einer gemeinsamen Medienmitteilung zu Wort – und kritisieren die Idee. «Einer der letzten Freiräume in Luzern wird durch übermässige Überwachung zerstört. Das geht nicht», lässt sich Léon Schulthess, Co-Präsident der Juso Luzern, in der Mitteilung zitieren. Die Ufschötti sei ein Ort für alle: ein Treffpunkt zum Baden, für ein Volleyballspiel, den Start zum Ausgang. Durch einen Polizeiposten und die damit einhergehende «Repression» werde diese fröhliche und bunte Zusammensetzung zerrissen.

Jungfreisinnige bevorzugen bewährte Mittel

Auch die Junge Mitte ist nicht begeistert vom Vorhaben. Sie beurteilt die Schaffung eines temporären Polizeipostens als nicht zweckmässig. «Die Aufstockung der Polizeiressourcen ist wichtig. Diese sollen jedoch effizienter und sinnvoller eingesetzt werden», so Josef Lusser, Präsident der Jungen Mitte der Stadt Luzern. Einen «Pop-up-Polizeiposten» in Zeiten von etlichen Polizeipostenschliessungen im Kanton Luzern verstünde man nicht.

Kritik kommt auch von den Jungfreisinnigen. «Anstatt auf die bewährten Mittel wie Drogenberatungszelte oder SIP zurückzugreifen, will die Stadt Luzern lieber auf Repression und Überwachung setzen, was vor allem viele junge Menschen zu spüren bekommen», so Lukas Blaser, Präsident der Jungfreisinnigen Stadt Luzern.

JSVP unterstützt Forderung des Stadtrats

Anders sieht es die JSVP Kanton Luzern, die sich ebenfalls noch zu Wort gemeldet hat. «Die Polizeipräsenz dient nicht zur Überwachung, sondern zur Sicherheit der Bevölkerung», schreibt die Jungpartei in einer Medienmitteilung. Gewalt, Vandalismus, Littering, unter anderem Exkremente und laute Musik hätten nichts am linken Seeufer zu suchen. «Tagsüber wie auch zu nächtlichen Zeiten sollen Jugendliche, Familien und ältere Menschen in den Genuss der sicheren und sauberen Ufschötti kommen.» (tos)