Super League
Trotz Spielverschiebung wegen Bundesfeier: FCB-Fans wollen am Wochenende nach Luzern

Die geplante Super-League-Partie Luzern gegen Basel muss am kommenden Wochenende der Bundesfeier weichen. Das wollen sich die FCB-Fans nun aber nicht gefallen lassen.

Larissa Gassmann
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Alain Berset und Bundesfeier statt Super League und FC Basel: So lautet das Programm für das kommende Wochenende in Luzern. Denn: Die ursprünglich für Sonntag angesetzte Partie des FC Luzern gegen den FC Basel musste der Veranstaltung auf dem Europaplatz vor dem KKL weichen, die ebenfalls am 31. Juli stattfindet.

FCB-Fans in Basel – und bald auch wieder in Luzern? Das zumindest kündet die Muttenzerkurve an.

FCB-Fans in Basel – und bald auch wieder in Luzern? Das zumindest kündet die Muttenzerkurve an.

Juri Junkov (Basel,
1. März 2021)

Grund dafür sei, dass Match und Bundesfeier miteinander kollidieren würden, wie die Polizei vor einem Monat auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» mitteilte. Die Fans des FC Basel und die 1.-August-Feier – das wäre «ein zu grosses Risiko», wie es damals hiess. Wann das verschobene Spiel nachgeholt werden wird, ist noch unklar.

Fest steht aber: Gefallen lassen wollen sich die Basler die Spielverschiebung nicht. Schliesslich sei die Begründung der Luzerner Polizei «in vielerlei Hinsicht absurd», wie die Muttenzerkurve am Montagmorgen auf ihrer eigenen Website schreibt. So oder so wolle man ein Zeichen setzen:

«Trotz verschobenem Spiel reisen wir nach Luzern – in diesem Fall halt an die Bundesfeier.»

«Absurd» sei die Begründung der Spielabsage unter anderem deswegen, weil man sich ursprünglich nicht im Geringsten für die Bundesfeier interessiert habe und die Feierlichkeiten geografisch auf den Europaplatz begrenzt seien, wie die Basler schreiben.

Das Statement der Muttenzerkurve.

Das Statement der Muttenzerkurve.

Screenshot

So habe man sich in den letzten Jahren nur einmal wirklich in der Stadt aufgehalten – damit sprechen die FCB-Fans erneut die Vorfälle vom Januar an. Damals gerieten Polizei und Gäste nach dem Spiel in Luzern aneinander. Für Zündstoff sorgte dabei bereits im Vorfeld, dass der bis anhin tolerierte Fanmarsch vom Bahnhof zum Stadion nicht mehr geduldet wurde.

Mit Bundesrat Alain Berset ist am Sonntag zudem eine Reizfigur vor Ort in Luzern: Erst vor einem Monat sprach sich der gesamte Bundesrat für einen härteren Kurs in Bezug auf Fussballfans aus.

Droht wieder Chaos statt kanalisiertem Fanmarsch?

Wie die Polizei auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» mitteilt, habe man Kenntnisse über die Ankündigung der Muttenzerkurve. Man werde sich dementsprechend vorbereiten und stehe mit den Veranstaltern der Bundesfeier in Kontakt, wie Mediensprecher Christian Bertschi sagt. Dabei gilt aber auch: «Grundsätzlich kann jeder die Bundesfeier besuchen», so Bertschi. Und:

«Solange sich alle Anwesenden benehmen, gibt es keinen Grund, jemanden von der Veranstaltung zu entfernen.»

Konkrete Aussagen zum geplanten Vorgehen macht die Polizei im Vorfeld aber keine – die Frage nach einer Aufstockung der Einsatzkräfte bleibt etwa unbeantwortet. Auch ob eine gewisse Menge an Fans alleine schon ein Eingreifen nötig macht oder gar rechtfertigen würde, lässt die Polizei offen.

Klar ist aber: Bereits im Januar wurde von Seiten der FCB-Fans aus Protest auf eine gemeinsame Anreise verzichtet – statt kanalisiertem Fanmarsch herrschte Chaos. Auch am Sonntag dürfte die Masse noch einmal schwerer zu kontrollieren sein. So wollen die Basler in Kleingruppen anreisen – dies in zivil oder mit «Schwiz-Liibli», wie die Muttenzerkurve schreibt.

War die Spielabsage somit im Nachhinein ein Fehler? Bertschi verneint:

«Es ist für die Polizei auch heute nicht möglich, nebst dem Fussballspiel am gleichen Tag auch für eine weitere grosse Veranstaltung die Sicherheit zu gewährleisten.»

Dass die Swiss Football League das Spiel in Luzern trotzdem auf den 31. Juli angesetzt hatte, habe auf einem Missverständnis beruht. Dies sei bereits mit der Publikation des Spielplanes so kommuniziert worden.

Zumindest im Netz nimmt man das Ganze bisher mit Humor: