STRAFGERICHT: 42-Jähriger gesteht abscheuliche Taten

Die Taten liegen Jahre zurück, doch das Opfer leidet noch immer stark darunter. Es wurde von einem vermeintlichen Freund der Familie jahrelang missbraucht.

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Heute ist Katharina* 24 Jahre alt, eine erwachsene Frau. Viele Jahre ist es her, als sie von Michael* zum letzten Mal angefasst und zum Sex gezwungen wurde. Doch vergessen hat sie nichts, die schlimmen Bilder sieht sie heute noch vor sich. Als sie zwischen 6 und 15 Jahre alt war, wurde die aus dem Kosovo stammende Katharina immer wieder von dem vermeintlichen Freund der Familie psychisch unter Druck gesetzt, bedroht und unzählige Mal vergewaltigt. Dabei forderte er sie auf, sich nicht so «zickig» zu benehmen. Schliesslich würden die anderen Mädchen das auch machen.

«Sie machte Grausames durch»
Doch es blieb nicht nur bei «normalem» Sex. Einmal forderte der Angeklagte das Opfer zu einer sexuellen Handlung mit Tieren auf. Ein anderes Mal wollte er –, das allerdings bestreitet er heute – dass Katharina ihm ins Gesicht uriniere.

«Das Mädchen musste Grausames durchmachen», sagte der Staatsanwalt gestern. «Bei den Taten handelt es sich um sexuelle Handlungen der abscheulichsten Art. Er hat dem Opfer die ganze Kinder- und Jugendzeit kaputt gemacht.» Katharina ist heute noch schwer traumatisiert.

Der Angeklagte, ein 62-jähriger Lagerist aus Ausserschwyz, gesteht fast alle ihm zur Last gelegten Taten, rund 55 sexuelle Handlungen. Von der Sache mit dem Urinieren und zwei, drei weiteren grausigen Details will er aber nichts mehr wissen.

Staatsanwalt fordert vier Jahre
Der Staatsanwalt stellte vor Gericht den Antrag, den Angeklagten zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von vier Jahren zu verurteilen. Ausserdem verlangt er eine Genugtuung von mindestens 45 000 Franken. Laut Antrag des Verteidigers soll der Angeklagte zu einer bedingten Strafe von 24 Monaten und einer Genugtuung verurteilt werden. Das Urteil wir den Parteien schriftlich zugestellt.

Bis heute hat sich der Angeklagte nie bei Katharina entschuldigt. «Ich habe Angst vor ihrer Reaktion», sagte er am Donnerstag vor Gericht.

Daniel Schriber

HINWEIS
* Namen von der Redaktion geändert.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Freitag in der Neuen Schwyzer Zeitung.