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Zentralschweiz
Gebietsfremde Tiere und Pflanzen können in Gewässern grosse Schäden anrichten. Bis jetzt sind die Zentralschweizer Gewässer noch wenig betroffen. Damit dies so bleibt, lancieren die Fachstellen von Luzern, Nidwalden, Obwalden, Uri, Schwyz und Zug zur Sommersaison eine gemeinsame Informationskampagne.
Folgendes Plakat macht derzeit an Einwasserungsstellen für Boote und an anderen beliebten Seezugängen rund um die grösseren Zentralschweizer Gewässer auf neoinvasive Wasserlebewesen aufmerksam:
Unter dem Slogan «Vorsicht blinde Passagiere» werden einfache Regeln erklärt, die wichtig sind für all diejenigen, die Boot fahren, fischen oder andere Wassersportarten ausüben und Ausrüstung von einem Gewässer in ein anderes mitnehmen.
Hinter der Kampagne stecken die Zentralschweizer Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Uri, Schwyz und Zug. In einer gemeinsamen Mitteilung erinnern sie daran, dass Wassersport- und Fischereibegeisterte mithelfen können, die Verbreitung von invasiven Arten in neue Gewässer zu verhindern. «Das ist entscheidend – denn sind diese Arten erst einmal da, können wir sie kaum mehr loswerden.»
Viele Menschen kennen Pflanzen wie den Staudenknöterich, Sommerflieder oder Kirschlorbeer. Sie sind in unserer Region nicht heimisch, verbreiten sich stark und können Schäden verursachen. Genauso wie mit diesen Neophyten an Land gibt es auch in Gewässern gebietsfremde Tiere und Pflanzen, die sich ausbreiten. Oft werden sie unbemerkt mit Booten, Wassersport- oder Fischereimaterial von einem Gewässer zum nächsten verschleppt. (dvm)
Wichtig ist gemäss den kantonalen Fachstellen deshalb, dass folgende drei Verhaltensregeln befolgt werden – und zwar vor jedem Gewässerwechsel:
Treten invasive Neobiota massenhaft auf, stören sie das ökologische Gleichgewicht, verdrängen einheimische Arten oder verursachen Schäden an Infrastrukturanlagen. Eine Art, deren Ausbreitung laut den Umweltfachstellen verhindert werden soll, ist die aus dem Schwarzmeerraum stammende Quaggamuschel. Sie könnte die Artenzusammensetzung in den Zentralschweizer Seen stark verändern. Da sie auch an Rohren und Filtern wächst, wäre zudem mit hohen Reinigungs- und Unterhaltskosten bei Infrastrukturanlagen wie beispielsweise Heizsystemen und Trinkwasserversorgungen zu rechnen.
Ebenfalls dramatische Auswirkungen haben invasive nordamerikanische Krebse, die eine Pilzkrankheit – die Krebspest – übertragen, an der die bedrohten einheimischen Krebsarten (Edelkrebs, Steinkrebs und Dohlenkrebs) sterben.
Auch unter den wirbellosen Tieren ober bei den Wasserpflanzen gibt es problematische Vertreter wie beispielsweise der Grosse Höckerflohkrebs oder die Wasserpest.
Weitere Informationen und alle Materialien der Kampagne gibt es hier.