ALTDORF: Sprungbrett erhöht Job-Chancen

Am Tag der offenen Tür erhielten die Besucher Gelegenheit, die Aktivitäten des Vereins «Sprungbrett – Arbeitsmarktliche Massnahmen Uri» kennen zu lernen. Viele waren erstaunt über das breite Angebot.

Paul Gwerder
Drucken
Bereichsleiter Augustin Gisler (Zweiter von rechts) zeigt den Besuchern, was alles produziert wird. (Bild: Paul Gwerder, (Altdorf, 2. September 2017))

Bereichsleiter Augustin Gisler (Zweiter von rechts) zeigt den Besuchern, was alles produziert wird. (Bild: Paul Gwerder, (Altdorf, 2. September 2017))

Paul Gwerder

redaktion@urnerzeitung.ch

Der Verein «Sprungbrett – Ar­beitsmarktliche Massnahmen Uri» feierte am Samstag sein 10-Jahr-Jubiläum. Die Bevölkerung war zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Viele Besucher sowie zahlreiche Behördenmitglieder konnten mit eigenen Augen sehen, wie die Bereichsleiter den Teilnehmern einen strukturierten Tagesablauf ermöglichen.

Arbeitslose Menschen werden im «Sprungbrett» unterstützt, damit sie den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben schaffen. Die Gäste hatten Gelegenheit, die grosse Werkstatt mit den verschiedenen Räumlichkeiten, das Atelier, die Küche sowie das Schulungszimmer anzuschauen.

Die Arbeit in der Schreinerei ist beliebt

«Die Arbeit hier in der Werkstätte, insbesondere der Schreinerei ist beliebt, auch wenn wir hier aus Sicherheitsgründen nicht alle Personen an die Maschinen lassen können», erklärte der Bereichsleiter der Werkstatt, Augustin Gisler, den Leuten. In dieser Halle werden die begehrten «Sprungbrettbänkli» und viele Dekorationsartikel aus Holz hergestellt. In einem anderen Raum werden Laptops und neuerdings auch bereits Flachbildschirme recycelt.

«Eine der grossen Herausforderungen für mich ist die Planung, denn ich weiss nie genau, wie viele Menschen ich zur Verfügung habe, denn einige finden häufig kurzfristig einen Zwischenverdienst oder melden sich krank», sagte Gisler. Positiv erlebt der Bereichsleiter, dass die meisten der langzeitarbeitslosen Menschen gerne hierherkommen, denn im «Sprungbrett» finden sie eine Tagesstruktur und eine sinnvolle Beschäftigung.

«Diese Zeit und Arbeit hier hat mir sehr viel gebracht», blickte ein Besucher zurück, der hier gearbeitet hat. «Überrascht wurde ich schon am ersten Arbeitstag, denn ich wurde von den anderen Mitarbeitenden sehr gut aufgenommen, und ich kann dazu nur noch sagen, dass hier ein guter Teamgeist herrscht.»

Buntes Sortiment an Eigenproduktionen

Eine der Bereichsleiterinnen, Emine Acar, unterstützt in einem Zimmer, in dem acht Computerarbeitsplätze sind, die erwerbslosen Frauen und Männer beim Bewerben. Sie erstellt mit ihnen Bewerbungsdossiers und hilft bei der Stellensuche aktiv mit. «Ich erlebe die Menschen hier als sehr motiviert und dankbar, auch wenn es zahlreiche Personen darunter hat, die es schwer haben, da sie unsere Sprache nicht verstehen», so die junge Bereichsleiterin, die seit 2014 im «Sprungbrett» arbeitet.

In zwei grossen Räumen gab es viele Geschenk- und Dekorationsartikel zu sehen, welche die kreativen Frauen hergestellt haben. Dieses bunte Sortiment von Eigenproduktionen, welche alle von Hand angefertigt wurden, kann direkt von Privatpersonen gekauft werden.

Besonders dankbar ist Geschäftsleiter Dave Knecht, dass er bereits heute einige Firmen und Restaurants zu seinen Kunden zählen darf. In der kürzlich neu eingebauten Küche kocht eine arbeitslose Frau jeden Tag ein Mittagessen, das die erwerbslosen Frauen und Männer zu einem sehr günstigen Preis erhalten. «Ich hatte schon 20 Leute am Mittagstisch, die es schätzen, dass sie direkt im Haus eine gute Mahlzeit erhalten.» Eine Besucherin, welche die einzelnen Räume interessiert anschaute, meinte dazu: «Ich finde dies eine Supersache, denn hier wird gute Arbeit geleistet, und die Stellensuchenden haben dadurch eine viel grössere Chance, wieder einen Job zu finden, und zudem sehen sie am Abend die Resultate ihrer Arbeit.»

In der grossen Eingangshalle erhielten die Besucher Würste vom Grill und etwas zum Trinken, und bei dieser Gelegenheit kam es zu spannenden Gesprächen unter den Menschen an den zahlreich aufgestellten Tischen.