Ausserhalb des Dorfes Realp werden ab dem 10. Juni bis zu 100 Asylsuchende in der unterirdischen Armeeunterkunft Schweig untergebracht. Die Einwohner werden kurzfristig vom Bund über das neue Asylzentrum informiert.
Die unterirdische Armeeunterkunft Schweig in Realp wird ab dem 10. Juni als neues Asylzentrum eröffnet. Lange war unklar, welche Pläne der Bund in Realp verfolgt. Am 4. Juni will das Bundesamt für Migration (BFM) nun die Realper Bevölkerung informieren. Und schon wenige Tage später sollen die ersten Asylbewerber in die Unterkunft ziehen. Darin ist Platz für rund 100 Personen. Die Anlage wird während sechs Monaten in Betrieb sein und am 8. November 2013 wieder schliessen. Wegen des Schnees war der exakte Eröffnungszeitpunkt lange unklar.
Der Realper Gemeindepräsident Armand Simmen ist aber zuversichtlich, dass die Unterkunft termingerecht eröffnet werden kann. «Ich erwarte keinen Widerstand seitens der Realper», sagt Simmen. Er kenne die Leute. Zwar seien sie gegenüber Neuem vorerst etwas skeptisch, doch sie haben auch eine gesunde Portion Neugier.
Doch warum gerade Realp? «Das BFM ist zuständig und verantwortlich, Asylverfahren durchzuführen», sagt BFM-Sprecher Michael Gauser. «Derzeit sind wir auf jeden zusätzlichen Platz angewiesen.»
Tagsüber können sich die Asylsuchenden frei bewegen. Sie können aber nur zu Fuss ins Dorf. Zudem ist gemäss Armand Simmen vorgesehen, dass die Asylbewerber in Realp Arbeiten wie Sträucher schneiden, Matten säubern oder Wanderwege ausbessern können.
Roger Rüegger