An der Gemeindeversammlung wurde über die Zukunft des Alters- und Pflegeheims gesprochen. Zurzeit gibt es im «Gosmergartä» mehrere positiv auf Corona getestete Bewohnerinnen und Bewohner.
Mehrere Bewohnerinnen und Bewohner des Alters- und Pflegeheims Gosmergartä sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Markus Frösch, Präsident des Betriebsrats, bezeichnete die Situation an der Gemeindeversammlung am Donnerstagabend als angespannt. «Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner wurden umgehend isoliert», so Frösch. Die getesteten anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betroffenen Abteilung seien zu dieser Zeit ohne Befund gewesen. Begonnen wurde im «Gosmergartä» diese Woche mit den Booster-Impfungen. «Die Impfquote im Gosmergartä ist hoch, aber nicht 100 Prozent.» Besucherinnen und Besucher müssten stets eine Maske tragen, auch wenn sie geimpft seien.
Beim «Gosmergartä» beschäftigt man sich intensiv mit der Zukunft. Der bauliche und organisatorische Sanierungsbedarf ist gross. Die Belegung ist sehr hoch. «Das Bedürfnis ist vorhanden, die Plätze sind knapp», so Frösch. Heute wohnen von den 68 Bewohnerinnen und Bewohnern sehr viele in Doppelzimmern. Der künftige Bedarf liegt bei rund 70 Einzelzimmern mit Pflegebetten inklusive Demenzabteilung. Zusätzlich wird mit rund 15 betreuten Alterswohnungen gerechnet. So beschäftigt sich eine Projektgruppe mit der Zukunft.
Anfang 2022 soll eine Informationsveranstaltung zum Projekt «Gosmergartä 2030 +» stattfinden. Der Wunsch wäre es, am bestehenden Standort einen Um- oder Neubau zu realisieren. «Das ist jedoch nicht einfach, weil wir uns an einem schützenswerten Ort befinden», so Frösch. So wurden die vier vorgestellten Varianten von der Natur- und Heimatschutzkommission abgelehnt. Dies, weil sie nicht ins geschützte Ortsbild und zu den umliegenden Schutzobjekten passen. Abklärungen werden nun auch am Standort Brickermatte gemacht. Hier würde eine ausreichende Fläche bestehen, die im Baurecht erworben werden könnte.
Gemeindepräsidentin Luzia Gisler versicherte, dass eine Erweiterung und Modernisierung des Alters- und Pflegeheims am bestehenden Standort klar bevorzugt werde. «Ein möglicher Umzug könnte neue Herausforderungen mit sich bringen, trotz allem könnte es aber auch eine Chance für das bestehende Projekt sein.» Wage man den Umzug in die Brickermatte, sei es sehr wichtig, dass gleichzeitig eine sinnvolle Nachfolgenutzung am heutigen Standort geplant werden kann. Das sei entscheidend für eine gute Weiterentwicklung des Dorfs.
Die Bürglerinnen und Bürgler hiessen an der Gemeindeversammlung das Budget für das kommende Jahr gut. Gemeindevizepräsidentin Claudia Gisler zeigte auf, dass dieses bei einem Gesamtaufwand von 11,621 Millionen Franken mit einem Minus von 145’100 Franken abschliesst. Der Steuerfuss für natürliche Personen wurde unverändert bei 92 Prozent und der Kapitalsteuersatz für juristische Personen bei 0,01 Promille festgelegt.
Ja sagten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auch zu einem revidierten Vertrag über das Friedhof- und Bestattungswesen sowie die öffentlichen WC-Anlagen zwischen der Einwohnergemeinde Bürglen und der römisch-katholischen Kirchgemeinde Bürglen. Dieser entspricht materiell im Grundsatz der bisherigen Vertragsregelung. Gemeinderat und Kirchenrat sind sich einig, dass an den bisherigen Zuständigkeiten in sämtlichen Bereichen des Friedhofs, der Totenkapelle und der öffentlichen WC-Anlagen festgehalten wird. Die neuen Entschädigungen sind das Resultat aus den Verhandlungen zwischen Gemeinderat und Kirchenrat und stellen alles in allem eine Kompromisslösung dar, wie Gemeinderat Urban Gisler betonte. Mit dem jährlichen Pauschalbetrag von 19'000 Franken wird neu auch direkt der Anteil am baulichen Unterhalt abgegolten. Bisher bezahlte die Gemeinde einen Pauschalbeitrag von 15'000 Franken und 2000 Franken für den Unterhalt.
An der Gemeindeversammlung wurden vier Personen eingebürgert. Dabei handelt es sich um die Geschwister Andjela und Mia Vasovic, serbische Staatsangehörige, sowie die Geschwister Riyan und Ramon Rasamohan, sri-lankische Staatsangehörige.