Das Corona-Gesangsverbot verhinderte, dass die Sternsinger wie üblich auftreten konnten. Trotzdem überbrachten sie Segenswünsche in der ganzen Gemeinde.
Sternsinger haben in Bürglen Tradition. Doch ob diese auch unter Coronaauflagen weitergeführt werden konnte, war lange unklar. Leiterin Claudia Gisler gab sich jedoch stets zuversichtlich: «Wir wollten uns nicht von der Angst, sondern von der Hoffnung leiten lassen.» Denn den Organisatoren ist bewusst: «Viele Leute sind durch die Massnahmen einsam, gerade für sie wollten wir das Sternsingen durchführen und somit ein starkes Zeichen setzen.»
Gesagt, getan. Gestern und vorgestern zogen sich 75 Schulkinder von der Primar- und der Oberstufe die Königsgewänder an und zogen von Haus zu Haus. Statt Liedern – auch für Veranstaltungen im Freien gilt ein Gesangsverbot – wurden den Menschen Segenswünsche überbracht. Kreide respektive Kleber für die Beschriftung der Türen wurden im Religionsunterricht verpackt und den Zuhörern abgegeben. Mit Tryychlä machten die Sternsinger auf sich aufmerksam.
«Die Leute schätzen den Blickkontakt», sagt Claudia Gisler. «Man bringt ein gutes Wort, wünscht Frieden und Glück fürs neue Jahr. Das berührt die Leute.» Mit dem Sternsingen machen die Schülerinnen und Schüler jedoch nicht nur den Zuhörern eine Freude. Sie sammeln auf Geld für Caritas-Tageszentren in der Ukraine, das Kinder betreut und ihnen eine Entfaltungsmöglichkeit bietet.
Auf ihrer Tour im Tellendorf hatten die Sternsinger auch einige spezielle Begegnungen. So konnte eine Gruppe auf einem Bauernhof, nachdem sie für die Bewohner den Segen gesprochen hatten, einigen Kälbern einen Besuch abstatten und diesen Streicheleinheiten erteilen, was die jungen Vierbeiner sichtlich sehr genossen.