Das Haus in Wassen, in dem 90 Asylbewerber wohnen sollen, hat Mängel. Der Bund plant trotzdem weiter.
Bereits Mitte Juli sollten in der Armeeunterkunft in Wattingen in der Urner Gemeinde Wassen 90 Flüchtlinge einquartiert werden – daraus wird vorerst nichts. Zu diesem Schluss kamen Vertreter des Bundesamtes für Migration, der Armasuisse, der Urner Regierung sowie der Wassener Gemeindepräsident Marco Calcagni. Sie trafen sich gestern vor Ort, und bei ihrem Augenschein zeigte sich, dass das Haus zu grosse Mängel aufweist, als dass dort bereits in wenigen Wochen Flüchtlinge beherbergt werden könnten.
Dennoch ist die Unterkunft weiter ein Thema. Der Urner Regierungsrat Stefan Fryberg beziffert den Investitionsbedarf am Haus auf rund 200 000 Franken und sagt: «Meines Erachtens wären die Unterkünfte in Wassen für die geplante Unterbringung der Asylbewerber geeignet. » Auch Bundesamt-Sprecher Joachim Gross sagt: «Man kann nicht sagen, das Thema sei vom Tisch.»
Dennoch prüft das Bundesamt auch andere Standorte. Den Vorschlag von Gemeindepräsident Calcagni, die Asylbewerber in einer privaten Unterkunft an einem abgelegenen Ort im Kanton Uri unterzubringen, werde das Bundesamt prüfen.
Martin Messmer/ks