KANTON: Sie geben Spital neues Gesicht

Die Architekten, die das Siegerprojekt entwarfen, bringen viel Erfahrung mit. Die Pläne stehen nun zur Ansicht bereit, allerdings werden die Details erst jetzt angegangen.

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Die Architekten Stephan Meier (links) und Mark Darlington wollen das Spital mit möglichst wenig Beeinträchtigungen für den Betrieb um- und neu bauen. (Bild Markus Zwyssig)

Die Architekten Stephan Meier (links) und Mark Darlington wollen das Spital mit möglichst wenig Beeinträchtigungen für den Betrieb um- und neu bauen. (Bild Markus Zwyssig)

Genau so einig, wie sich die Fachjury über die Wahl des Siegerprojekts war, traten gestern Regierung und Spitalverantwortliche auf. Gesundheitsdirektorin Barbara Bär und Baudirektor Markus Züst enthüllten im Foyer des Zeughauses gemeinsam das Modell für den Um- und Neubau des Kantonsspitals Uri. Beide sprachen von einem Freudentag und davon, dass nun ein Meilenstein im Gesundheitswesen realisiert werde. Jetzt kann sich die Bevölkerung an der Ausstellung ein Bild machen, wie der Um- und Neubau des Kantonsspitals Uri realisiert wird (siehe Box).

Bär: «Starker Eckpfeiler»

«Das Projekt ermöglicht es dem Kanton Uri, ein modernes Akutspital langfristig sicherzustellen», so Bär. Das Spital sei ein starker Eckpfeiler der medizinischen Versorgung. Die meisten Urner würden bei gesundheitlichen Problemen zuerst den Arzt und das Kantonsspital Uri aufsuchen und nicht direkt zur Fachklinik rennen. «Das hilft mit, Kosten für die Krankenkassen zu sparen», so Bär. Das Spital sei ein attraktiver Aus- und Weiterbildungsplatz. Es geniesse eine hohe Akzeptanz im Kanton. Bär wies auf die Bedeutung als wirtschaftlicher Faktor hin. «Mit fast 600 Arbeitsplätzen ist das Kantonsspital Uri der drittgrösste Urner Arbeitgeber.»

Baudirektor Markus Züst zeigte auf, wie speziell und bedeutungsvoll das 100-Millionen-Franken-Projekt für die Urner Wirtschaft ist. «Der Neubau des Kantonsspitals ist das mit Abstand grösste Hochbauprojekt, das der Kanton Uri je umgesetzt hat», so Züst.

Zürcher bauen für Urner

Das Siegerprojekt für den Um- und Neubau des Kantonsspitals entwarfen die Darlington Meier Architekten mit der GMS Partner AG aus Zürich. Fachpreisrichter Roger Boltshauser sagte, weshalb sich die Jury einstimmig für das Projekt «William» entschieden hat. Neben der Architektur habe vor allem eines überzeugt: Das Projekt zeige klar auf, wie der Betrieb während der Bauzeit in den bestehenden und neuen Gebäuden stets aufrechterhalten bleiben könne. «Die kompakte Gebäudeform erlaubt kurze Verbindungswege für Patien­ten, Personal und Besucher», so Boltshauser. Dank der guten Raumzuordnungen würden effiziente Betriebs- und Prozessabläufe möglich. «Positiv ist, dass grosse Teile der Parkanlage inklusive der Mammutbäume erhalten bleiben.» Das Projekt müsse zwar in gewissen Punkten noch verbessert werden, so Boltshauser. «Die Weiterentwicklung ist aber eine Kür und nicht ein Müssen», gab er sich überzeugt. Die beiden gestern persönlich anwesenden Architekten betonten, dass sie beim Um- und Neubau des Kantonsspitals Uri auf ein grosses Fachwissen zurückgreifen können. «Mit allen beteiligten Fachplanern haben wir ein Know-how von 15 bis 20 Spitalbauten», sagte Mark Darlington.

Von Plantas Wunschprojekt

Spitaldirektor Fortunat von Planta bezeichnete das Modell «William» als Wunschprojekt. «Der Neubau kann praktisch ohne grosse Beeinträchtigung des Spitalbetriebs und ohne aufwendige Provisorien erstellt werden», bestätigte auch von Planta. Bei der Planung des Neubaus werde Wert auf optimierte Betriebsabläufe gelegt. Dadurch könne viel Geld gespart werden. Das Ziel, ein Vorzeigespital zu schaffen, sei in greifbarer Nähe.

Volk hat 2017 das letzte Wort

Mit der Wahl des Projekts geht es nun erst richtig los. «Jetzt beginnt die aufwendige Detailarbeit», sagte Markus Züst. Bis Ende Jahr müssen das Vorprojekt ausgearbeitet und die Kosten ermittelt werden. Die Architekten und Fachplaner werden dabei sehr eng mit dem Kantonsspital Uri und dem Amt für Hochbau zusammenarbeiten. Voraussichtlich im Frühling 2017 wird der Landrat über das Bauprojekt befinden. Im Herbst 2017 hat das Urner Stimmvolk über das Projekt entschieden. Baudirektor Markus Züst sieht der Realisierung des Grossprojekts zuversichtlich entgegen. «Ich habe keine Zweifel, dass Uri Ja sagen wird», so Züst. Bisher habe man stets grosses Wohlwollen gegenüber dem Spital gespürt.

Markus Zwyssig

Fachpersonen geben Auskunft

Das Siegerprojekt sowie fünf weitere eingereichte Wettbewerbsbeiträge für den Um- und Neubau des Kantonsspitals Uri sind im Foyer des Zeughauses in Altdorf ausgestellt. Die Ausstellung ist jeweils am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 13.30 bis 17 Uhr frei zugänglich. Jeden Dienstag und Freitag ist die Ausstellung von 13.30 bis 20 Uhr offen. Am Samstag kann sie von 9 bis 16 Uhr besichtigt werden.
Jeweils dienstags, freitags und samstags sind Fachpersonen anwesend, die Fragen zu den Modellen und Plänen beantworten. Die Ausstellung dauert bis am 23. Januar. Infos gibt es auch im Internet unter www.neubau-ksuri.ch.