In der Gemeinde Bürglen hat ein Bauer eine Bärenspur entdeckt. Wildhüter bestätigen, dass es sich bei den Spuren eindeutig um die eines Bären handelt.
Beim gebietszuständigen Wildhüter ging am Dienstagmorgen die Meldung eines Landwirtes ein, dass im Gebiet Riedlig / Plangg in der Gemeinde Bürglen im feuchten Erdreich eine Bärenspur entdeckt worden sei. Der Wildhüter hat die Spur begutachtet – es muss sich bei den Spuren eindeutig um die eines Bären handeln, teilt die Standeskanzlei mit.
Gemäss vorliegender Fotos handle es sich eindeutig um Bärenspuren, sagte der Urner Jagdverwalter Josef Walker gegenüber Radio SRF. Zudem sei das Gras am Fundort entsprechend zertrampelt. Die Situation lasse keinen anderen Schluss zu, sagte er.
Die Behörden gehen davon aus, dass es sich bei diesem Bären um jenes Tier handelt, das im Mai 2016 zuerst in Trun (GR) und dann im Hoch Ybrig (SZ) eindeutig nachgewiesen wurde. Über Risse an Nutz- oder Wildtieren in der Zentralschweiz wurde bislang nichts bekannt. Der Bär sei wohl sehr scheu, sagte Walker weiter. Schliesslich habe er sich während rund eines Monats praktisch unbemerkt in Graubünden und der Zentralschweiz bewegt. Der Bär befinde sich auf Wanderschaft und suche sich wohl ein Revier.
Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, Beobachtungen wie Spuren oder Kot der Jagdverwaltung zu melden. Zudem rät sie Passanten, bei der Sichtung eines Bärs auf Distanz zum Raubtier zu gehen und nicht zu rennen.
Der Braunbär war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Schweiz ausgerottet worden. Im Juli 2005 wurde der erste Braunbär nach 100 Jahren wieder im Unterengadin beobachtet. Seither gab es fast jährlich Sichtungen im Kanton Graubünden.
pd/nop/sda