Trotz des Hochwassers im August hat das Wasserkraftwerk in Bristen das vergangene Betriebsjahr gut gemeistert. Im Vergangenen September konnte der Betreiber EWA das Projekt in Freiburg im Breisgau einem Fachpublikum vorstellen.
(pd/ml) Die Kraftwerk (KW) Bristen AG konnte an ihrer Generalversammlung vom 13. März auf ein gutes erstes volles Betriebsjahr zurückblicken. Das Kraftwerk erlebte im August 2018 mit einem starken Hochwasser einen ersten Härtetest. Der Chärstelenbach im Maderanertal führte nach starken Niederschlägen bis zu 50 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Diese Wassermenge mit hohem Anteil an Sand und Geschiebe verursachte Schäden an den Anlagen des Kraftwerks. Dank dem raschen Eingreifen der Fachspezialisten der Elektrizitätswerk Altdorf AG (EWA) war das Kraftwerk aber in kurzer Zeit wieder betriebsbereit und hat damit einen ersten grossen Bewährungstest bestanden.
Das KW Bristen produzierte im vergangenen Geschäftsjahr 17,14 Millionen Kilowattstunden Energie. Damit wurde die budgetierte Produktion von 14 Millionen Kilowattstunden um mehr als 20 Prozent übertroffen. «Wir konnten im ersten Geschäftshalbjahr dank einer günstigen Wetterkonstellation viel Wasser turbinieren», erklärte Werner Jauch, Verwaltungsratspräsident der KW Bristen AG. «Ein weiterer Faktor für die gute Produktion war die hohe Verfügbarkeit der Kraftwerksanlagen.»
2018 feierte die Energiestrategie des Kantons Uri ihr 10-Jahr-Jubiläum. Im Bereich der Wasserkraft hat sie zum Ziel, die Produktion bis 2025 gegenüber 2006 um 150 Millionen Kilowattstunden zu erhöhen. Das EWA hat in den vergangenen Jahren zusammen mit Partnern 116 Millionen Kilowattstunden Stromproduktion zugebaut und leistet damit den Hauptanteil, damit das Ziel erreicht werden kann.
Diese 116 Millionen Kilowattstunden zusätzliche Stromproduktion entsprechen mehr als 25 Prozent des Zubaus im Bereich der Kleinwasserkraft in der ganzen Schweiz in den letzten 10 Jahren. Werner Jauch führt aus:
«Die Wasserkraft ist das Rückgrat der Stromversorgung in der Schweiz.»
«Neue Kraftwerke wie das Kraftwerk Bristen sind wichtig für unsere langfristige, unabhängige und nachhaltige Stromversorgung», ergänzt er.
Die Wirkung eines grossen Infrastrukturprojekts wie des KW Bristen mit einer Investitionssumme von 18,5 Millionen Franken geht laut eigenen Angaben aber weit über die Energieproduktion hinaus. Der Bau des Kraftwerks habe regionale Wertschöpfung für rund 40 Urner Firmen geschaffen und sorge im Betrieb weiterhin für Arbeit. Im vergangenen Jahr leistete das KW Bristen rund 643000 Franken Beiträge an die öffentliche Hand in Form von Wasserzinsen, Steuern und Dividenden. Das Kraftwerk erhöhe die Versorgungssicherheit des Maderanertals. Und es ist als Schauwasserkraftwerk auch eine touristische Attraktion.
Das Wasserkraftwerk Bristen als bautechnische, bewilligungstechnische und auch energiewirtschaftliche Pionierleistung stösst auf internationales Interesse. EWA als Projektentwicklerin und Betreiberin des Werks wurde im September 2018 eingeladen, das Kraftwerk am internationalen Anwenderforum Kleinwasserkraft in Freiburg in Breisgau einem breiten internationalen Fachpublikum vorzustellen. Das zeigt, dass positive Signale und besondere Leistungen aus Uri auch über die Kantons- und Landesgrenzen wahrgenommen werden.