Das Urner Kantonsparlament hat am Mittwoch einstimmig die Andermatter Bäuerin Frieda Steffen (CVP) zu seiner Präsidentin gewählt. Der Grossvater der nun höchsten Urnerin hatte vor 65 Jahren dasselbe Amt inne.
Steffen war turnusgemäss vorher Landratsvizepräsidentin und ersetzt Christian Arnold (SVP). Die 57-Jährige sitzt seit 2008 im Landrat. Im Oktober 2015 kandidierte sie erfolglos für den Nationalrat und unterlag Beat Arnold (SVP). Steffen ist Hauswirtschaftslehrerin und Lehrerin für Textiles Gestalten an der Kreisschule Ursern in Andermatt. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.
Ebenfalls einstimmig wurden die übrigen Mitglieder des Landratsbüros bestimmt: Vizepräsident ist Christoph Schillig (Grüne), erster Stimmenzähler Peter Tresch (FDP). Mit 60 Ja-Stimmen bei 1 Enthaltung wurde Pascal Blöchlinger (SVP) als zweiter Stimmenzähler ins Landratsbüro gewählt.
An der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode bis 2020 fanden weitere Wahlen statt wie etwa für die Neuernennung des Erziehungsrates. Dabei bewarben sich neun Kandidaten für die acht Sitze. Da bei der geheimen Wahl sämtliche Kandidaten das absolute Mehr erreichten, musste am Schluss das Los entscheiden.
Der neue Urner Landammann Beat Jörg (CVP) sprach in seiner Rede vor dem Parlament nur wenige Tage nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, von einem "tiefen Einschnitt" für den Kanton. Es gelte, die damit verbundenen Risiken zu minimieren - aber auch die Chancen zu nutzen. Dank den Neat-Halten werde der Kanton bessere Verbindungen zu den städtischen Zentren im Norden und Süden erhalten.
Zur Arbeit während der bevorstehenden Legislatur sagte er, es gelte innerkantonale Projekte zu Ende zu führen - darunter etwa den Ausbau des Kantonsspitals und die Realisierung der neuen West-Ost-Verbindung im Urner Talboden. Als weiteres bedeutendes Projekt nannte Jörg die Weiterentwicklung des Tourismusresorts Andermatt mit der Skigebietsverbindung zwischen Andermatt und Sedrun.
Bei den Erneuerungswahlen für den 64-köpfigen Urner Landrat im Februar haben die FDP gegenüber vor vier Jahren zwei Sitze und die SVP einen Sitz dazugewonnen. CVP, SP und Grüne verloren je einen Sitz. Das Parlament setzt sich neu wie folgt zusammen: CVP 22 Sitze, FDP 18, SVP 15, SP 8 und Grüne 1. (sda)