Das Bundesamt für Strassen plant eine neue Containersiedlung für die Mitarbeiter beim Bau der zweiten Röhre in Göschenen. Nora Sommer (SP, Altdorf) stellt dazu nun kritische Fragen im Landrat.
Für den Bau der zweiten Gotthardröhre müssen zirka 170 Arbeiter für sieben Jahre in Göschenen untergebracht werden. Das Bundesamt für Strassen (Astra) plant dafür eine komplett neue Containersiedlung am Dorfrand. Auch die Kantine für die Arbeiter soll neu gebaut werden. Nachdem das Vorhaben bei Historikern auf Widerstand stiess (siehe Artikel vom 24. Oktober 2017), werden nun auch im Urner Landrat kritische Töne laut.
«Statt ausschliesslich eine Containersiedlung zu bauen, sollte nun die Gelegenheit genutzt werden, die alten Häuser oder Hotels zu sanieren, damit ein Teil der Arbeiter in diesen Gebäuden untergebracht werden könnte», hielt Nora Sommer (SP, Altdorf) an der Landratssession vom 21. März fest. Auch das Bahnhofbuffet würde sich als Kantine eignen, gab sich die Landrätin überzeugt. Das Astra argumentiere, dass alles zentral sein müsse. «Wer Göschenen kennt, weiss aber, dass dieses Argument nicht wirklich ernst genommen werden kann, da sämtliche Distanzen innerhalb des Dorfes geringfügig sind.»
Sommer stellt deshalb zusammen mit Frieda Steffen (CVP, Andermatt) und Karin Gaiser (CVP, Erstfeld) dem Regierungsrat folgende Fragen – mit der Bitte, diese zu beantworten, bevor das Projekt im Frühling offiziell aufgelegt wird:
Es sei ihnen bewusst, dass primär die Gemeinde Göschenen für den Unterhalt des Dorfes verantwortlich sei. Trotzdem habe der Kanton im Rahmen des Natur- und Heimatschutzes sowie in Bezug auf das Projekt «Wohnbauförderung im Urner Oberland», das die Regierung mit zirka 340'000 Franken unterstützt, eine übergeordnete Verantwortung zu tragen, so Sommer.
Carmen Epp