Seit Freitag um 13.13 Uhr rollt der Verkehr wieder auf der Axenstrasse. Allerdings gibt es aus Sicherheitsgründen verschiedene Einschränkungen zwischen Sisikon und Flüelen.
Die Zahl 13 hatte am Freitag (13. September) in Sisikon Hochkonjunktur. Punkt 13.13 Uhr drückte Richard Kocherhans, Leiter der Astra-Filiale Zofingen, den Knopf einer Fernbedienung. Nur Sekundenbruchteile später schaltete die am Ende des Stutzegg-Tunnels platzierte Ampel von Rot auf blinkendes Orange. Damit war die Axenstrasse offiziell wieder offen, zumindest für Autos, Cars und Lastwagen. Landwirtschaftliche Fahrzeuge, Mofa- und Velofahrer sowie auch Fussgänger dürfen den Strassenabschnitt im Gumpischtal weiterhin nicht passieren. Für den gesamten Langsamverkehr wird die Sperrung aufrechterhalten. Auch der Weg der Schweiz bleibt im gefährdeten Gebiet zu.
Als Allererster fuhr am Freitag Marcel Giger aus Amden SG mit seinem Kleinbus durch die wiedereröffnete Axenstrasse. Dies nicht mit Absicht, sondern wegen einer Fehlinformation, wie er verriet: «Jemand hat mir gesagt, dass die Strasse bereits am Vormittag wieder offen ist. Ich fahre ins Tessin, um meinen Sohn zu besuchen, der momentan die RS absolviert. Heute ist dort Besuchstag. Wegen eines Staus im Raum Luzern habe ich halt notgedrungen in Sisikon bis zur Öffnung gewartet.» Dann ergänzte der ehemalige Linienpilot augenzwinkernd: «Ich hoffe, dass ich gut durchkomme und nicht als Versuchskaninchen herhalten muss.»
Zugegen bei der Wiedereröffnung dieser wichtigen Verbindung zwischen Flüelen und Brunnen war auch der Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind. Er liess es sich nicht nehmen, einen Augenschein vor Ort zu nehmen und Kocherhans ein wenig zu assistieren. Den Verantwortlichen zollte Camenzind ein dickes Lob: «Das Astra und alle Beteiligten haben in den letzten Wochen grossartige Arbeit geleistet.» Ein Kompliment ging aber auch an die von der Schliessung betroffenen Pendler und Unternehmen. Man sei flexibel und zum Teil sehr kreativ gewesen, um diese schwierige Situation zu meistern, so Camenzind.
Kocherhans erläuterte im Rahmen einer kurzen Begehung die Funktionsweise der installierten Überwachungs- und Warnanlage. Diese detektiert Blöcke und Murgänge, welche in Bewegung geraten und veranlasst eine automatische Sperrung der Axenstrasse. Er betonte: «Aufgrund der Reaktionszeit – 20 Sekunden vom Abbruch im Gumpischtal bis zum Auftreffen auf der Axenstrasse – muss die Strasse nach dem Sperren innert kurzer Zeit geräumt sein. Die Ampeln werden auf Rot geschaltet. Rot ist hier wirklich Rot. Man riskiert nicht nur eine saftige Busse bei Missachtung. Rot bedeutet hier Lebensgefahr.»