In den Bergen stehen weisse Weihnachten bevor. In Andermatt liegen beispielsweise rund 1,3 Meter Schnee. Wer die Weihnachtstage im Flachland verbringt, muss dagegen im Grünen feiern.
Die Chancen für einen weissen Heiligabend stehen im Flachland bei 10 bis 30 Prozent, wie MeteoNews am Freitag meldete. Möglicherweise könnten Schneeschauer die Landschaft weiss überstäuben. In den Alpentälern und oberhalb von 600 Metern über Meer stehen die Chancen auf Schnee an Heiligabend bei 50 bis 80 Prozent.
Wer weisse Weihnachten erleben will, muss nicht sehr hoch steigen: In Lagen von über 800 Metern liegt Schnee. Und die Aussichten für Wintersportlerinnen und Wintersportler sind gut: SF Meteo meldete für die Alpen doppelt bis viermal so viel Schnee wie sonst an Weihnachten. Lokal seien es im Hochgebirge über 3 Meter. In Andermatt lagen am Freitagabend 1 Meter und 33 Zentimeter Schnee. Von Donnerstagabend bis Freitagmittag war Andermatt auf der Strasse durch die Schöllenen nicht erreichbar. Die Strasse war wegen Lawinengefahr gesperrt. Zwischen Gurtnellen und Wassen war die Hauptstrasse am Freitagabend wegen Lawinengefahr ebenfalls gesperrt.
Nach der meteorologischen Beruhigung der Lage kann am Samstag auch die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) ihren Betrieb wieder aufnehmen. Die Strecke zwischen Andermatt und dem Wallis wird ab Betriebsbeginn wieder nach Fahrplan bedient, wie Andreas Zenhäusern vom MGB-Verkehrssicherheitsdienst auf Anfrage sagte. Auch der Autoverlad Furka nimmt frühmorgens seinen Betrieb wieder auf. Der Autoverlad war am Dienstagabend eingestellt worden.
Weiterhin geschlossen bleibt jedoch die Zugstrecke Nätschen - Dieni über den Oberalppass. Diese Teilstrecke musste am vergangenen Dienstag als erste sicherheitshalber geschlossen werden, weil Lawinen drohten. Wegen der andauernden Sperrung wird der Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz weiterhin über Bern und Zürich umgeleitet.
Die Kehrseite: Gemäss dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF herrscht verbreitet erhebliche Lawinengefahr. Damit hat sich die Lawinensituation etwas entschärft, denn noch am Freitagmorgen wurde sie vor allem in der Zentral- und der Ostschweiz als gross eingestuft.
Seit Dienstag fielen in den Bergen bis zu 150 Zentimeter Schnee. Vom östlichen Berner Oberland bis nach Liechtenstein und in Nordbünden wurden 60 bis 100 Zentimeter gemessen, in den Glarner Alpen bis 150 Zentimeter. In den übrigen Gebieten des Alpennordhanges, im Wallis sowie im nördlichen Tessin, in Mittelbünden und im Engadin schneite es 30 bis 60 Zentimeter.
Aufgrund der milden Temperaturen und des schwachen Windes konnten sich die mächtigen Neu- und Triebschneeschichten verfestigen und stabilisieren, wie dem Lawinenbulletin des SLF von Freitagabend zu entnehmen war.
sda/rem
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