Die elektro-angetriebenen Segways erobern die Alpen. Von Unterschächen aus kann man nun ohne Muskelkater die Urner Berge erkunden.
Wer einmal drauf steht, will nicht mehr runter steigen. Zumindest erging es Werni Herger so, als er das erste Mal auf einem Segway stand. Das einachsige Elektrofahrzeug, das man im Stehen bedient, hat es dem Unterschächner angetan. «Irgendwann besorg ich mir so ein Ding», habe er sich gesagt. Das war vor sieben Jahren in den Ferien in Österreich. In diesem Frühling hat er sich den Traum erfüllt.
Und nicht nur sich: Herger hat direkt aus Amerika eine Flotte von fünf Segways importiert. Seither sind die ungewöhnlichen Gefährte auch auf den Urner Alpen anzutreffen. Herger bietet Touren von Unterschächen ins Brunnital und auf die Alp Äsch zum imposanten Wasserfall an. Passanten machen grosse Augen, wollen wissen, «was das für ein Ding ist». Und auch die Kühe auf der Brunnialp verstehen für einen Moment die Welt nicht mehr.
Nicht allen passt, dass die Segways nun auch die Alpen erobern. «Solange die Segways gemäss den geltenden Regeln nur auf befestigten Strassen unterwegs sind, haben wir eigentlich nichts gegen den Einsatz in den Bergen», sagt Marc Germann, Projektleiter bei WWF Uri. Fakt sei aber: «Es ist eine weitere Störung der Natur. Wir fragen uns deshalb, ob es nötig ist, ein neues Fun-Gerät in die Alpen zu tragen.» Schliesslich habe hier die Natur von sich aus genug zu bieten.