Die Tage des Denkmals bringen der Bevölkerung Bauten und Bauwerke näher, die man zwar oft sieht, aber doch nicht so genau kennt. Zudem gibt es in einer eigens gestalteten Ausstellung Porträts und alte Ortsbilder aus dem Staatsarchiv zu sehen.
Markus Zwyssig
markus.zwyssig@urnerzeitung.ch
Der Kanton Uri bietet auch in diesem Jahr einiges zu den Europäischen Tagen des Denkmals. So hat das Staatsarchiv speziell für das kommende Wochenende eine Ausstellung zusammengestellt. Zu sehen ist diese im ehemaligen Frauenkloster in Altdorf.
Das Staatsarchiv Uri besitzt eine Sammlung historischer Porträts von Personen aus Urner Familien sowie Gemälde von Ortsansichten aus vergangenen Tagen. Die aus diesem Bestand speziell für die Denkmaltage vom 8. bis 10. September zusammengestellte Ausstellung erinnert an teilweise nicht mehr bekannte Personen und Würdenträger sowie historische Siedlungen.
Die Ausstellung ist mit dem Startschuss der Denkmaltage in Uri verbunden. Eröffnet wird die Ausstellung am kommenden Freitag, 8. September, um 18 Uhr, durch Justizdirektorin Heidi Z’graggen. Der Urner Denkmalpfleger Artur Bucher sowie Kuratorin Melanie Widmer werden in die Ausstellung einführen. Am Samstag und Sonntag ist sie von 14 bis 17 Uhr frei zugänglich. Jeweils um 15 Uhr führt Melanie Widmer durch die Ausstellung.
Vor sieben Jahren haben sich die Fachstelle für Denkmalpflege der Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden, Schwyz und Uri zusammengeschlossen, um gemeinsam in einem Prospekt aufzuzeigen, was in ihren Kantonen alles angeboten wird. Dieser kann auf der Website des Kantons Uri eingesehen und bei der Kantonalen Denkmalpflege oder auf den Kanzleien aller Gemeinden bezogen werden. «Die verschiedenen Angebote zu den Tagen des Denkmals ermöglichen es, Entdeckungen zu machen», sagt Toni Häfliger aus Stans. Er ist von der Denkmalpflege des Kantons Uri für die Organisation in Uri beauftragt. Dadurch würden die Urner und die Bewohner der Nachbarkantone vielleicht auch «gluschtig» gemacht, Ausstellungen in anderen Kantonen zu besuchen. «Die gemeinsame Arbeit lohnt sich», gibt sich Häfliger überzeugt. So seien in den vergangenen Jahren die Besucherzahlen an den Tagen des Denkmals auch in Uri angestiegen.
Bei den Europäischen Tagen des Denkmals geht es um Macht und Pracht. Neben der Ausstellung im Frauenkloster finden in Uri fünf weitere Veranstaltungen statt:
Besichtigt werden kann das Zierihaus in Altdorf. Seine Ge-schichte lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Im historischen Gebäude wohnten früher bedeutende Urner Familien. Das Haus wurde 1802 erbaut, also nach dem Dorfbrand von 1799, und im Laufe der Zeit mehrmals erneuert. Das Haus ist heute Sitz des Urner Land- und Obergerichts. 1996 wurde das Gebäude restauriert und mit einem zeitgenössischen Anbau erweitert. Die Führung mit Architekt Max Germann findet am Samstag um 10.30 Uhr statt.
Besucht werden kann das Haus Eselsmätteli in Altdorf, das als Verwaltungssitz des EWA dient. Der ehemalige Herrensitz wurde 1684 erbaut. Das barocke Gebäude ist eines der wenigen in Altdorf, das den Dorfbrand von 1799 unbeschadet überstanden hat. 1998 wurde es erneuert und mit zeitgenössischer Architektur ergänzt. Am Samstag führt Denkmalpfleger Artur Bucher um 14 und 15.30 Uhr durchs Haus.
Öffentlich zugänglich, aber nur während der Führungen, ist die Kaserne Altkirch in Andermatt. Die um 1900 erbaute Kaserne ist ein mächtiges Gebäude im Stil der Neurenaissance. Es ist eines der architektonisch bedeutendsten Gebäude im Urserntal und wird nach wie vor durch die Armee genutzt. Die Führungen mit dem ehemaligen Oberst Bruno Bommeli finden am Samstag um 10.30 und 14 Uhr statt.
Die neuesten Forschungsergebnisse zum Turm zu Hospental sowie der mittelalterlichen Verhältnisse im Urserntal erfährt, wer am Samstag um 10.30 oder um 14 Uhr bei den Führungen dabei ist. Die Einführung findet im Talmuseum Ursern in Andermatt statt. Anschliessend fährt der Shuttlebus nach Hospental und später wieder zurück.
Als Brückendenkmäler werden die Stahlbrücken der Bahn bei Göschenen und Erstfeld vorgestellt. Die Besichtigungen finden am Samstag und Sonntag jeweils von 13.30 bis zirka 17 Uhr statt. Die Teilnehmer treffen sich bei der Bushaltestelle beim Bahnhof Erstfeld. Der Unkostenbeitrag beträgt 15 Franken. Die Teilnehmer fahren mit dem Bus von Erstfeld nach Göschenen und zurück. Im Bahnhofbuffet Göschenen findet ein Vortrag statt.
Hinweis: Für die Führungen durch das Eselsmätteli und die Besichtigung der Eisenbahnbrücken ist eine Anmeldung bei der Denkmalpflege, Telefon 041 875 24 29, notwendig. Anmeldeschluss ist am Freitag, 8. September, um 12 Uhr.