VERSAMMLUNG: Gemeindeverband hat die Post zum Nachdenken angeregt

Der Finanz- und Lastenausgleich, die Neue Regionalpolitik und die Ausdünnung des Poststellennetzes. Das sind Themen, mit denen sich der Gemeindeverband gestern intensiv beschäftigte.

Urs Hanhart
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Poststelle. (Bild: Keystone)

Poststelle. (Bild: Keystone)

Urs Hanhart

urs.hanhart@urnerzeitung.ch

An der gestrigen Herbsttagung des Urner Gemeindeverbandes, die in der Aula Attinghausen ­abgehalten wurde, gab es zunächst einen Informationsblock. Verbandspräsident Karl Walker orientierte die Gemeindever­treter zuerst über die Anpassung und Überarbeitung des kanto­nalen Finanz- und Lastenausgleichs. Er betonte: «Dieses Thema beschäftigt uns momentan sehr stark.»

An der Gemeindepräsidentenkonferenz im September wurde bereits darüber informiert. Die Arbeitsgruppe ist gestartet und führt ihre Arbeit weiter. «Ende dieses Jahres werden Fortschritte präsentiert», so Walker. Wie die Globalbilanz aussieht, könne man derzeit noch nicht beurteilen. Walker wies darauf hin, dass die Finanzdirektion die Urner Gemeinden bald zu einem Informationsanlass einladen wird. Bei dieser Gelegenheit soll orientiert werden, wie es weiter geht.

Engagement in der Neuen Regionalpolitik

«Ein professionelles Regionalmanagement ist von grösster Bedeutung für Uri», leitete Walker zu einem zweiten wichtigen Thema über. Dieses könne das Potenzial und die Chancen der Neuen Regionalpolitik (NRP) stärken. Aus diesem Grund engagiere sich der Gemeindeverband seit 2013 sehr stark dafür. Man habe mit der Volkswirtschaftsdirektion eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Diese werde während der NRP-Umsetzungsperiode 2016 bis 2019 weitergeführt. «Unser Verband konzentriert sich weiterhin auf die Behörden und Verwaltungen der Urner Gemeinden sowie auf bestehende und potenzielle Projektträgerschaften», sagt Walker. Beim Gemeindeverband wird das Regionalmanagement von Christine Widmer betreut.

Der geplante Kahlschlag im Poststellennetz beschäftigt auch den Urner Gemeindeverband. Er hat dazu eine Arbeitsgruppe eingesetzt, in der sechs Gemeinden vertreten sind. Der Bürgler Gemeindepräsident Markus Frösch zog eine Zwischenbilanz. Einleitend sagte er: «Wir haben bereits einiges bewirken können. Vor drei Monaten hätte man das noch für unmöglich gehalten.» Frösch verwies auf eine kürzlich von der Post veröffentlichte Medienmitteilung, in welcher der gelbe Riese seine Bereitschaft erklärt, in Uri den regionalen Bedürfnissen Rechnung tragen zu wollen. Zudem liess die Post verlauten, man sei froh, dass sich der Gemeindeverband bereit erklärt habe, in Form einer Arbeitsgruppe am runden Tisch mit der Post zusammenzuarbeiten.

«Die Auswirkung dieser ­Zusammenarbeit ist nun, dass die Post weitere Poststellen-Schliessungsgespräche im Kanton Uri sistiert hat», erklärte Frösch. «Wir hatten von der Post ein ­Moratorium gefordert. Immerhin ist eine Sistierung in der Nähe davon.» Dass die Post auf diesen Aufschub eingegangen sei, stelle in der Schweiz ein Novum dar. Frösch betonte, dass sich die Arbeitsgruppe dafür einsetze, dass dort, wo Poststellen schon verschwunden und in Filialen umgewandelt worden sind, wieder möglichst alle Dienstleistungen einer Poststelle angeboten werden. «Wir kämpfen dafür, dass pro Region mindestens eine Poststelle erhalten bleibt.» Namentlich im unteren Reusstal, im mittleren Reusstal, im oberen Reusstal, im Schächental und auch im Urserental. Die Arbeitsgruppe wird bis im Sommer Vorschläge ausarbeiten. «Die Chefetage der Post hat gemerkt, dass sie unsere Anliegen nicht mehr ignorieren kann. Wir bleiben dran und hoffen, dass dies so bleibt», betonte der Bürgler Gemeindepräsident abschliessend.

Am Schluss folgten noch zwei Referate. Oliver Schürch und Marcel Jann von der Kantonspolizei Uri orientierten über das Bewilligungsverfahren für Anlässe. Und Lucas Rösli, Business Development Associate, ­referierte zum Thema «Loanboox – Schweizer Geld- und Kapitalmarktplattform für Gemeinden, Städte, Kantone und institutionelle Anleger».