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Zentralschweiz
Wenn die Drähte heisslaufen, nehmen auch mal Polizisten aus dem Nachbarkanton das Telefon ab: Diese Lösung für Engpässe ist zwei Jahre lang getestet worden. Nun wird sie in einigen Zentralschweizer Kantonen definitiv eingeführt.
Die Vereinbarung zum Notrufüberlauf gilt seit 2014, während zwei Jahren befand sich das Projekt in der Pilotphase. Jetzt wird die Zusammenarbeit der Notrufzentralen der Zentralschweizer Kantone definitiv eingeführt, wie die Zentralschweizer Polizeidirektionenkonferenz (ZPDK) mitteilt.
Die Kantone Luzern - das grösste Corps der Zentralschweiz - und Uri sind bei dem Projekt nicht dabei. Dies hat vor allem technische und operationelle Gründe, wie es bei der ZPDK auf Anfrage hiess.
Mit den interkantonalen Vereinbarungen im Bereich der polizeilichen Einsatzleitzentralen wird die Sicherheit erhöht und eine Qualitätssteigerung erzielt: Es soll in keiner Situation lange klingeln, wenn jemand die Notrufnummer 117 wählt. Die Einsatzzentralen aller Partnerkorps müssen einen weitergeleiteten Notruf entgegenzunehmen. Einsatzkräfte eines andern Kantons dürfen sie jedoch nicht selber aufbieten.
Weiter beschloss die ZPDK die Fortführung der Zusammenarbeit beim Ausfall einer Einsatzzentrale in Ob- und Nidwalden etwa durch einen technischen Defekt oder einen Brand. Dabei verschieben sich die Einsatzleiter und Disponenten des Stammkorps zum Standort der Einsatzzentrale des Partners und leiten die Ereignisse in ihrem Kanton von dort aus. Für die Zeit der personellen Verschiebung stellt das Partnerkorps den Betrieb sicher.
Nach Ob- und Nidwalden planen auch die Kantone Schwyz und Zug eine solche Lösung für den Notfall. Uri hat eine kantonsinterne Lösung in Zusammenarbeit mit der Einsatzleitzentrale für die Autobahn A2 vorgesehen.
pd/cv