An dieser Stelle erzählen in lockerer Reihenfolge bekannte Personen aus der Zentralschweiz von ihren Lagererinnerungen.
Was hat es mit den Pfadinamen von ehemaligen Lagerteilnehmern auf sich? War die Lagertaufe speziell? Ist der Name gar heute noch in Gebrauch? Den Anfang macht FDP-Ständerat Georges Theiler (65).
Pfadiname: Gaggo
Pfadiabteilung: St. Raphael Horw
«Mit meinem Pfadinamen Gaggo werde ich heute noch von meinen Pfadikollegen angesprochen. Wir treffen uns jedes Jahr auf der Alp Lütoldsmatt zu einem Weekend. Die bald 50-jährigen Treffen sind uns allen wichtig. Wir schwelgen in guten Erinnerungen an unsere Pfadizeit, diskutieren über alles in der Welt und pflegen unsere Freundschaft. An die Taufe kann ich mich nicht mehr erinnern. Mein Name ist auf meine übergrosse Gaggotasse zurückzuführen, welche mehr ein Kübel denn eine Tasse war.»
Name: Marco Castellaneta (49)
Beruf/Funktion: Geschäftsführer Museumsbetriebe Schweizerisches Nationalmuseum
Pfadiname: Vanille
Pfadiabteilung: Pfadi Barfüesser, Luzern
«An meine Pfadizeit habe ich gute Erinnerungen. Sehr gute sogar! Ich erinnere mich an unzählig viele Portionen Vanillepudding und -cremen, manchmal mit, dann wieder ohne Götterspeise. Um eine eigentlich Taufe kam ich herum, da es Ende Sommerlager war, als ich mit eingeklemmtem Kopf im Kochtopf da stand, nachdem ich die letzten Vanillecremereste der Götterspeise rausschlecken wollte – und den Tragbügel des Topfs nicht mehr über meinen Kopf zurückbrachte. Man kann mich auch heute noch mit Vanillecreme und Puddings aller Art verführen, so hatte und hat der Name Vanille seine Berechtigung. Gerufen werde ich allerdings meist Casti, nur meine engsten Pfadikollegen erinnern sich dann und wann an Vanille.»
Der dritte Zentralschweizer Prominente istMatthias Michel, Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Zug.
Pfadiname: Leu
Pfadiabteilung: St. Michel Zug
«Mich faszinierten Raubtiere, weshalb ich mich «Leopard» taufen lassen wollte. Auf Anraten meiner Wölfli-Leiterin wählte ich dann einen kürzeren Rufnamen: «Leu». Das Löwenhafte passte nicht gerade zu meinem eher zurückhaltenden Naturell. Doch als ich als Leitwolf dann erste Führungsaufgaben übernahm, schien der König der Tiere sich leise zu melden. Bei der Taufe herrschte die richtige Mischung von Mutprobe im dunklen Wald und Feierlichkeit eines ritterlichen Schlages zur Aufnahme in die Meute. Mein Wölfliname wäre in Vergessenheit geraten, hätte der Lagerdraht nun nicht danach gefragt!»
nop