Die Zahl der Masernfälle steigt derzeit sprunghaft. Die Zentralschweiz steckt jetzt in einer kritischen Phase, bestätigt der stellvertretende Luzerner Kantonsarzt.
Droht der Region eine Masern-Epidemie? Gemäss dem Zyklus von vier bis sechs Jahren bricht nun die kritische Phase aus, wie der stellvertretende Luzerner Kantonsarzt Hans-Peter Roost auf Anfrage der «Neuen Luzerner Zeitung» bestätigt: «Es ist nicht auszuschliessen, dass sich die Situation zu einem grösseren Ausbruch ausweitet.» Alleine im Monat Juni wurden 29 Fälle der für alle Altersgruppen hochansteckenden Krankheit in der Zentralschweiz gemeldet, 15 in Schwyz, 12 in Uri, 2 in Zug. Seit April sind zudem sechs Luzerner Fälle bekannt.
Und auch in Deutschland – besonders im Süden – nehmen Masernfälle massiv zu: 1070 Fälle sind im ersten Halbjahr bislang registriert, 478 in Bayern. Zum Vergleich: 2012 waren es 170 Fälle – über sechs Mal weniger als 2013. In Deutschland steht derzeit ein Impf-Obligatorium zur Debatte. In der Schweizer setzen das Bundesamt für Gesundheit und die Kantone auf Informationskampagnen und freiwillige Schulimpfungen.