Die Zentralschweizer World-Skills-Teilnehmer wurden in Emmen für ihre Leistungen geehrt. Dabei offenbarten sie einige Hintergründe von der Zeit im russischen Kazan.
Zwei Mal Gold, einmal Silber und einmal Bronze: Die Zentralschweizer World-Skills-Delegation hat an den Berufsweltmeisterschaften im russischen Kazan für Aufsehen gesorgt. Beeindruckt von diesem Ergebnis zeigte sich der Luzerner Regierungsrat Reto Wyss, welcher am Freitag die Zentralschweizer Teilnehmer auf dem Areal der Ruag in Emmen empfing.
Insbesondere das Fachwissen und das Engagement der Teilnehmer sei grossartig gewesen. «Diese Leistung kann man nicht hoch genug einschätzen», so Wyss, der selber in Kazan dabei war. Denn auch andere Länder wie Deutschland oder Frankreich würden immer mehr auf Berufsbildung setzen. An der Spitze werde es immer enger, sagte er vor den Experten, Berufsvertretern und Familienangehörigen.
Auch Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, zog eine positive Bilanz über das gute Abschneiden der Athleten: «Sie haben alle bewiesen, dass sie weltklasse sind. Sie sind fit für die Welt von Morgen.»
Dank den insgesamt 16 Medaillen an den diesjährigen World Skills belegt die Schweiz hinter China und Korea den dritten Rang in der Nationenwertung und ist damit erneut das beste europäische Land. Das liege daran, dass die Schweiz ein klassisches Berufsbildungsland sei, erklärte Wyss, der Stiftungsratspräsident von Swiss Skills ist. Im Kanton Luzern schliessen 77 Prozent der Jugendlichen eine Berufslehre ab. Dort würden sie lernen, flexibel zu sein und mit Unvorhergesehenem umgehen zu können.
Das bewiesen die Athleten auch beim Empfang, als sie sich mit Witz und Charme den Fragen von Moderatorin Linda Fäh stellten. Wie sich dabei zeigte, sind die Jugendlichen noch nicht im richtigen Alltag angekommen. Neben der Arbeit gibt es für sie auch Auftritte an Anlässen und Empfängen. Ferien sind noch kein Thema. Dabei hätten sie diese verdient. Diplomgewinner Simon Herzog – er lernte Konstrukteur EFZ – investierte in einem Jahr rund 800 Arbeitsstunden für die Vorbereitungen auf die World Skills, wie er vor den Gästen sagte. Auch Patrick Grepper – seines Zeichens Sanitär- und Heizungsinstallateur – hat sich viel Zeit für die Vorbereitungen genommen, am Schluss hat es sich aber ausgezahlt. «Es war ein tolles Gefühl, vor 40 000 Zuschauern das Podest besteigen zu dürfen», so der Bronzegewinner.
Dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt, zeigt auch ein Gespräch mit Experte Simon von Moos. Es sei zu Beginn schwierig gewesen, den Kandidaten so zu nehmen, wie er ist und ihn gleichzeitig auf ein bestimmtes Level zu bringen. Er und sein Schützling, Silbermedaillengewinner Lukas Muth, hätten einen Sportpsychologen beigezogen, um ihre Teamarbeit verbessern zu können. «Es war eine gute Erfahrung und wir würden es wieder so machen», meint von Moos. Und nach einem gemeinsamen Tagesausflug hatten sie sich dann gefunden.
«Es war toll, Personen von anderen Ländern kennenzulernen. Wir waren eine Familie, obwohl die Kommunikation etwas schwierig war.»
«Fabian und ich waren ein super Team. Von A bis Z hat alles gestimmt. Nur dann kann man die Goldmedaille holen.»
«Wenn wir ein Tief hatten, haben wir uns immer gegenseitig aufgebaut.»
«Der Zeitdruck war die grösste Herausforderung. Mit den Gedanken war man immer schon drei Schritte voraus.»
«Es hat mich gefreut, dass eine vierköpfige Delegation meines Arbeitgebers nach Kazan gekommen ist. Natürlich setzte mich das auch ein wenig unter Druck.»
«Am Wettkampf ist man auf sich selbst gestellt. Es ist aber schön, wenn man weiss, dass jemand mitfiebert. Wie zum Beispiel meine Expertin.»
«Die Flexibilität hat schlussendlich zum Erfolg geführt.»
«Der Wettkampf verlief für mich gut, wegen der Nervosität haben sich aber zwei, drei kleine Fehler eingeschlichen. Zum Beispiel musste ich kurzerhand noch einen Rindsknochen besorgen.»
«Mein Arbeitgeber hat mich in den Vorbereitungen immer unterstützt. Sei das mit zur Verfügung gestellter Infrastruktur oder Arbeitszeit.»
«Ich war während dem Wettkampf nicht so nervös, da ich gut vorbereitet war.»