Ab dem Fahrplan-Wechsel am 12. Dezember 2021 verkehren auf zwei Linien Elektrobusse. Die ZVB-Strategie kommt gut an.
Für die Zugerland Verkehrsbetriebe ist der Elektrobus das Transportmittel der Zukunft. Das zu 68 Prozent dem Kanton Zug gehörende Unternehmen lässt sich aber bei der Einführung von Bussen mit einem klimaneutralen Elektroantrieb nicht hetzen. Die ZVB-Idee: Bis spätestens im Jahr 2035 sollen nur noch Busse mit Elektroantrieb durch den Kanton Zug fahren. Zu ersetzen sind rund 120 Transportfahrzeuge. Das Jahr 2035 wählte die ZVB-Unternehmensspitze mit Bedacht. Im besagten Jahr soll der Zimmerberg-II-Basistunnel von Thalwil-Nidelbad bis Baar-Litti fertig sein.
Diese Jahreszahl erwähnte auch der Zuger Baudirektor Florian Weber in seiner kurzen Ansprache an die sehr zahlreich anwesenden Vertreterinnen und Vertreter aus Zuger Gemeinden und kantonaler mit dem öffentlichen Verkehr befassten kantonalen Stellen. Weber sagte dabei: «Wir stehen hinter der von den ZVB gewählten Strategie.»
Das hat den Vorteil, dass die Finanzierung der neuen Gefährte nicht auf einen Stichtag zu regeln ist. Vielmehr bekommen die ZVB durch die gewählte Art der Bestellung immer einen Bus, der aktuell die bestmögliche Variante darstellt.
Was in diesem Zusammenhang zu erwähnen ist, dass ein Stadtbus mit der von den ZVB gewählten Konfiguration rund 700000 Franken kostet. Ein Bus mit Dieselantrieb wäre wohl viel billiger zu haben, aber solche Zahlenspielereien mag beim Zuger Transportunternehmen niemand (mehr) machen.
Wie bei einem Pressetermin am Mittwoch zu vernehmen war, sind die kürzlich in Zug eingetroffenen drei Fahrzeuge bereits leistungsfähiger als dasjenige des Automobilbauers Mercedes, welches seit zwei Jahren zur Flotte der ZVB gehört. Wie ein Sachverständiger beim Rundgang auf dem Areal des Hauptstützpunkts erklärte, sind die drei Fahrzeuge der polnischen Firma Solaris mit jeweils fünf je 900 Kilogramm schweren Batterien bestückt. Das Gesamtgewicht der neuen Busse gab der Fachmann mit 14,6 Tonnen an. Die Innenausstattung entspricht dem ZVB-Standard und folgt mit viel weiss und blau dem Kantons- wie auch dem Stadtzuger-Wappen. Die Solaris-Technologie bewährt sich seit mehr als 20 Jahren in vielen Ländern rund um den Globus. 1999 als Familienunternehmen gegründet gehört der Bauer von Bussen und Strassenbahnen, für den heute rund 2300 Arbeiterinnen und Arbeiter tätig sind, zum grossen spanischen ÖV-Fahrzeugehersteller CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles).
Eine weitere Neuerung der heuer gelieferten drei Busse: Als Rückspiegel dient eine Kamera. Daran muss sich fahrende Personal der ZVB noch gewöhnen. Die Solaris-Elektrobusse auf den ZVB-Linien Nummern 5 (Zug Bahnhof-Walchwil) und 13 (Zug Bahnhof-Zug Obersack). Darüber dürften sich die Anwohner entlang der besagten Linienachsen sicher freuen. Wie die ZVB zudem mitteilten, kämen auf der Linie 13 nur noch Elektrobusse zum Einsatz, währenddessen auf der Walchwiler Linie Busse mit beiden Antrieben bestückt sind. Für den ZVB-Unternehmensleiter Cyrill Weber stehen aber nicht nur die E-Busse im Fokus. Er sieht zwei weitere Schwerpunkte. Einerseits den Bau des neuen ZVB-Hauptstützpunkts und der ständige Kampf um Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Zuger Bussystems.
Ebenso im Fokus: Wegen der Coronapandemie verlorenen Kunden das Busfahren wieder schmackhaft machen.