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Der Chriesisturm soll wieder stattfinden

Die IG Zuger Chriesi will der Pandemie trotzen und das Rennen nach langem Unterbruch wieder durchführen.

Für IG Zuger Chriesi: Stefan Doppmann
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Unterstützer der hiesigen Chriesi-Kultur erhalten einen goldenen Ansteck-Pin.

Unterstützer der hiesigen Chriesi-Kultur erhalten einen goldenen Ansteck-Pin.

Bild: PD

Nach einem zweijährigen, pandemiebedingten Unterbruch traten die Mitglieder der IG Zuger Chriesi wieder zu einer Generalversammlung zusammen.

Präsident Peter Hegglin freute sich und stellte mit Bedauern fest, dass die Ansteckungsgefahr durch das Covid-19-Virus die letzten zwei Male die Durchführung des traditionellen Chriesisturms verhindert habe. «Der Vorstand wird alles daran setzen, das beliebte Rennen mit Leitern und Hutten durch die Altstadt im kommenden Juni wieder aufleben zu lassen», versprach er.

Neuerungen für den Chriesimärt

Der traditionsreiche Zuger Chriesimärt, habe im vergangenen Jahr eine Veränderung erfahren, teilte Peter Hegglin in seinem Jahresbericht weiter mit. Die Chriesi-Produzenten würden ihre Früchte immer mehr direkt absetzen. Daher habe das Interesse der Landwirte immer stärker nachgelassen, während zweier Wochen Verkaufsstände auf dem Landsgemeindeplatz zu betreiben. Besucherinnen und Besucher des Markts, die teils wegen des Chriesimärts aus anderen Landesteilen angereist seien, hätten enttäuscht reagiert, wenn sie nur wenige Anbieter vorgefunden hätten. In Zusammenarbeit mit der Zuger Stadtverwaltung habe die IG Zuger Chriesi deshalb nach neuen Möglichkeiten gesucht. Der Chriesimärt auf dem Landsgemeindeplatz soll nun jeweils am Tag des Chriesisturms stattfinden. Für Landwirte eröffne sich in der übrigen Chriesi-Saison neu auch die Gelegenheit, im Einkaufszentrum Metalli in Zug einen Stand zu betreiben, um ihre Früchte und Produkte anzubieten.

Peter Hegglin stellte der Versammlung David Suter als neues Vorstandsmitglied vor. Er war an der schriftlich durchgeführten GV 2020 bereits in den Vorstand gewählt worden. Der Oberstufenlehrer ist in der Stadt Zug wohnhaft und übernimmt das weiterhin laufende Projekt «1000 Kirschbäume für Zug». Vorgängig aus dem Vorstand zurückgetreten waren Claudia Schmid-Bucher und Josef Strickler. Der Präsident dankt den beiden noch einmal für ihren generösen Einsatz, den sie für die IG während Jahren erbracht haben. Claudia Schmid hat ihr Organisationstalent und ihre vielseitigen Fähigkeiten in verschiedenen Funktionen zum Tragen gebracht. Josef Strickler zeichnete sich aus in der intensiven Betreuung der Landwirte bei der Aktion «1000 Kirschbäume für Zug». Die beiden verdienten Vorstandsmitglieder seien anlässlich einer Sitzung verabschiedet worden, erklärte der Präsident.

Erfolgreiche Aktion «Freude schenken»

Einen Wechsel gab es auch in der Führung der IG-Geschäftsstelle. Diese hat Finanzchef Josef Huwyler vor einem Jahr von Gabriella Neubauer übernommen. Hauptaugenmerk seines Wirkens war in den vergangenen Monaten die Aktion «Schenken Sie Freude mit der IG Zuger Chriesi!». Mit dieser will die IG dem pandemiebedingten Verkaufseinbruch von Produkten mit Zuger Chriesi begegnen. Josef Huwyler bezeichnete die Aktion als Erfolg. Für zahlreiche Einkäufe von Chriesi-Produkten ab 40 Franken habe die IG eine Rückerstattung von 10 Franken geleistet und so die Chriesi- und Kirsch-Produzenten sowie die Konditoren unterstützt. Erfreulicherweise werde die Aktion auch ausserhalb der Kantonsgrenzen wahrgenommen. Sie dauere noch bis Ende Jahr fort, so Huwyler.

Kirschessigfliege macht das Leben schwer

Präsident Peter Hegglin sieht in dieser Aktion ein kleines Zeichen der Solidarität mit den Trägern der Zuger Chriesi-Kultur. Neben den pandemiebedingten Absatzschwierigkeiten hätten diese nach wie vor mit der Kirschessigfliege zu kämpfen. Zudem seien im laufenden Jahr die Ernteerträge wegen der kühlen Witterung im Frühling und der vielen Hagelgewitter im Sommer massiv eingebrochen. Die Kirschwasser-Lager seien aber nach wie vor gut gefüllt. Zuger Kirschtorten und Kirschstängeli seien weiter gefragt und erhältlich.