Leserbrief
Der Graubereich einer Demokratie

«Freilos und Schelte für die FDP», Ausgabe vom 22. Oktober

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Das Kalkül des noch amtierenden Gemeindepräsidenten Josef Ribary ist aufgegangen. Nun ist die Rückseite der Medaille des Strahlemanns Josef Ribary zum Vorschein gekommen. Fair und normal ist dies einfach nicht, sondern im Graubereich einer Demokratie.

Das Kalkül war, vor zwei Jahren nochmals zur Wahl als Gemeindepräsident anzutreten, um in der Mitte der Legislatur seinen Rücktritt bekanntzugeben, um seinen Ziehsohn Fridolin Bossard auf den Thron zu hieven. Was ja auch bedenklicherweise gelungen ist. Die anderen Parteien sind alle Hasenfüsse, haben nichts unternommen, keine demokratische Abwicklung in Erwägung gezogen. Ob das bei der nächsten Wahl wohl nützt, ist eine andere Geschichte.

Alle verdienen ein grandiges Pfui. Wenn der in einer stillen Wahl gewählte neue Gemeindepräsident Bossard mit dieser Wahl zufrieden ist – das ist seine Angelegenheit, meine wäre es nicht. Ich bin auch nie mit ihm als Gemeindepräsidenten einverstanden.

Ein Präsident, der die Fahrgäste der ZVB auf seinem Territorium bei der Haltestelle Zentrum in Richtung nach Oberägeri im Regen und Wetterunbill stehen lässt, ist für einen solchen Posten untragbar. Um diesen Zustand zu ändern, habe ich vor langer Zeit den Vorschlag gemacht, zwischen den beiden Liegenschaften bei der Haltestelle ein Glasdach anzubringen, damit die Fahrgäste der ZVB bei Regen und Wetterunbill einen Schutz hätten. Diese beiden Häuser sind im Besitz von Fridolin Bossard. Mein Gesuch wurde abweisend beantwortet, mit den Argumenten, er habe bereits eine Sitzbank bei der Haltestelle auf seinem Grundstück toleriert und dieser Platz würde für anderes gebraucht.

Mit einem guten Willen und einer Einteilung auf diesem Platz wäre alles möglich. Zudem ist der heutige Zustand auf diesem Platz ja nicht gerade das Gelbe vom Ei. Auch ist ein Auto dort parkiert, welches rückwärts und ohne entsprechende Signalisation und Bewilligung bei der Wegfahrt auf die Zugerstrasse fahren muss.

Auch sollte er seine meines Erachtens nicht dem Tierschutz entsprechende Haltung von Eseln auf seinem Grundstück hinter der Haltestelle beenden. Diese Tiere brauchen Auslauf und diese Tiere stehen stunden- und tagelang gar apathisch auf einem Garagenvordach aus Beton.

Der in einer stillen Wahl und trotz seiner Einstellung gegenüber der Bevölkerung gewählte neue Präsident hat für mich jegliche Legitimation verloren. Und dies soll bei der nächsten Wahl miteinbezogen werden.

Hans-Rudolf Iten-Hartmann, Unterägeri