Die Steinhauser Fasnächtler verabschieden die 5. Jahreszeit. Mit einer grossen Portion Wehmut.
«Ich werde heute Abend in Tränen ausbrechen. Wie soll ich das nächste Jahr ohne mein Gefolge aushalten?» Diese wehmütigen Gedanken sandte Don Pedro I. vor der Verbrennung des Steigrinds an der Hochwachtstrasse am Dienstagabend in die Dämmerung. Dann schritt das Oberhaupt aber doch sicheren Schrittes im rauschenden Gewand, umringt von seinen hübschen Ehrendamen, und begleitet von seiner Guggenmusig Guggalla mit der Fackel in der Hand auf den roten Grind zu. Dieser trug passend zum Motto des Fasnachtsoberhaupts «Das chunt eus spanisch vor» einen schicken schwarzen Hut – allerdings nicht mehr sehr lange.
Nach einem lauten Knall, der durch Mark und Bein ging, sprühten bald wilde Funken aus den Vulkanen rund um den Grind, die Kinder kreischten, die drei Steinhauser Guggenmusigen – Guggalla, Straccatellos und Steischränzer – prusteten mit letzter Kraft in ihre Instrumente, und dann züngelten bald auch die Flammen am roten Gesicht. Das Oberhaupt und seine Ehrendamen tanzten ob des Spektakels.
Dann brannte der Kopf bald auch schon lichterloh, Böller zündeten und schwirrten hoch in die Luft, um mit einem Knall zu zerspringen. Larissa, Livia und Jasmin, alle zehn Jahre alt, schauen zu, staunen und sagen: «Ja, ein bisschen traurig sind wir schon, dass die Fasnacht jetzt vorbei ist.» Dem pflichtet auch Andrea Padrun, die bei der Steinhauser Wagenbaugruppe Anker 11 dabei und sowieso leidenschaftliche Fasnächtlerin ist: «Schade, dass alles schon wieder vorbei ist.» Aber irgendwie sei sie auch froh um eine Pause, um sich wieder zu regenerieren.
Stephanie Hess
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