Dass Zug die Rangliste anführt, überrascht die Volkswirtschaftsdirektorin nicht – die Lohnhöhe sei eine Folge der hohen Wertschöpfung.
Im Kanton Zug werden schweizweit die höchsten Löhne bezahlt: Dies ist im «Tages-Anzeiger» zu lesen. Zug führt die Rangliste in sämtlichen ausgewählten Branchen an. So liegt etwa der durchschnittliche monatliche Medianlohn in den Branchen Banken/Finanzen, Informatik/Telekommunikation und Medizinaltechnik über 8000 Franken. Mit 7901 Franken liegt derjenige in der Chemie- und Pharmabranche nur knapp darunter. Am wenigsten verdient man im Kanton Zug laut Rangliste mit 4768 Franken im Gastgewerbe und in der Hotellerie. Am wenigsten verdienen die Angestellten mit 4164 Franken in derselben Branche im Kanton Appenzell Innerrhoden.
Dass der Kanton Zug die Lohnvergleichsrangliste anführt, überrascht die Volkswirtschaftsdirektorin nicht. Silvia Thalmann erklärt:
«Nimmt man den nationalen Finanzausgleich als Massstab, der grob gesagt unter anderem auf der Wertschöpfung pro Kopf basiert, dann ist das publizierte Ranking keine grosse Überraschung.»
So seien die Löhne seit einigen Jahren auf dem Niveau des Wirtschaftsraums Zürich. Sie präzisiert: «Die kontinuierliche, stabile wirtschaftliche Entwicklung des Kantons Zug, geprägt durch einen hohen Anteil an Unternehmen mit starker Wertschöpfung, spiegelt sich im Ranking wieder.»
Thalmann führt weiter aus, dass der Kanton Zug mit Basel-Stadt das mit Abstand höchste Volkseinkommen pro Kopf (zirka 160000 Franken) habe. Zudem zeichne sich der Wirtschaftsstandort Zug durch eine stark diversifizierte Branchenstruktur aus – darunter viele international tätige Unternehmen, welche laut Thalmann durch den globalen Wettbewerb zur hohen Produktivität und Wertschöpfung gedrängt werden.
«Die hohe Wertschöpfung und Produktivität lässt sich aber nur mit entsprechend qualifiziertem bis hoch qualifiziertem Personal bewerkstelligen», schlussfolgert die Volkswirtschaftsdirektorin. So würden die Firmen bei der Rekrutierung von Arbeitskräften nach Ausbildung und Leistungsvermögen selektionieren.
«Als ökonomische Folge resultieren überdurchschnittliche Löhne.»
Somit seien die durchschnittlichen Lohnhöhen die Folge einer prosperierenden wirtschaftlichen Entwicklung. «Der Kanton Zug zeichnet sich aus und hebt sich von der möglichen Konkurrenz ab, indem ein ganzes Bündel an relevanten Standortfaktoren sehr gut entwickelt ist», sagt Thalmann und meint damit nicht nur «kompetitive Steuern», sondern beispielsweise auch die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, gute Infrastruktur, Internationalität oder Bildungsangebote.
Grundlage des Lohnvergleichs im «Tages-Anzeiger» sind die Daten der Plattform Lohncheck.ch.