Diebstähle sind in Hofläden im Kanton Zug an der Tagesordnung. Die Zeche müssen die ehrlichen Kunden bezahlen.
Es ist ein einfaches Prinzip, das Bauern wenig Aufwand macht und auf Vertrauen baut: unbediente Hofläden. Da gibt es frische Produkte direkt ab Hof – und dies manchmal sogar während 24 Stunden. Doch dieses Vertrauen wird in vielen Fällen dreist ausgenutzt. Alle Landwirte, die ihre frischen Produkte an einem Stand oder in einer Hütte anbieten, wissen: Diebstähle sind an der Tagesordnung.
«Pro Tag sind es bei uns wohl drei bis fünf Personen, die die Ware nicht bezahlen oder zu wenig Geld in die Kasse werfen», erzählt Bauer Daniel Rüttimann, der mit seiner Familie einen kleinen Stand an der Hünenbergerstrasse in Cham betreibt. Die Taktiken der unehrlichen Kunden, von denen er und die anderen befragten Bauern berichten, sind dabei zahlreich: Entweder wird die Ware gar nicht bezahlt oder es werden lediglich ein paar Rappen in die Kasse geworfen.
Das Problem der unbedienten Hofläden ist kein unbekanntes. Der Baarer Landwirt Hermann Hotz, Präsident der IG Direktvermarktung, sagt: «Die Diebstähle in unbedienten Hofläden sind ein grosses Thema.» Viel dagegen machen könne man leider nicht, und die filmische Überwachung, Automaten oder ein bedienter Hofladen kosten viel Geld. Für die Bauern heisst es also: Investieren. Oder weiterhin auf das Vertrauen und die treue Stammkundschaft bauen.
Stephanie Hess