Mit perfiden Schockanrufen wurden zwei Seniorinnen in Zug um grosse Summen Bargeld betrogen. Während des Telefonats war im Hintergrund gar ein weindender Mensch zu hören.
Im Kanton Zug treiben Telefonbetrüger ihr Unwesen, warnt die Zuger Polizei. In zwei Fällen waren sie erfolgreich: Am Montagnachmittag klingelte bei einer 81-jährigen Frau in der Stadt Zug das Telefon und am anderen Ende der Leitung meldete sich eine angebliche Polizistin. Die Mundart sprechende Frau erklärte der Seniorin, dass ihre Enkelin einen Verkehrsunfall verursacht habe und dabei ein Mann schwer verletzt wurde. Für die weiteren Untersuchungen müssen sie nun einen hohen Geldbetrag zahlen.
Um zusätzlichen Druck auf die 81-jährige Frau auszuüben, wurde das Gespräch mit Geräuschen einer weinenden Person im Hintergrund emotional verstärkt, teilte die Zuger Polizei weiter mit. Die Seniorin folgte den telefonischen Anweisungen der falschen Polizistin und packte Schmuckgegenstände und Bargeld im Wert von rund 33`000 Franken in eine Tasche. Diese übergab sie wenige Minuten später an der Haustüre einem ihr unbekannten Mann. Diese Übergabe dauerte nur wenige Augenblicke und lief wortlos ab.
Einen Tag später, am Dienstag, wiederholte sich die Geschichte in Baar. Hier übergab eine 87-jährige Frau einem ihr unbekannten Mann 86`000 Franken. Zahlreiche weitere Personen wurden in den letzten Tagen ebenfalls von den Telefonbetrügern kontaktiert. «Sie reagierten jedoch richtig, beendeten das Gespräch umgehend und informierten die richtige Polizei über den Notruf 117», schreibt die echte Polizei in ihrer Mitteilung.