Über die verlogene Angabe der «Zuschauer»-Zahlen in der National League.
Der EVZ ist ein Wunder. Obwohl das National-League-Team seit längerem unter den Erwartungen und zuletzt richtig schlecht gespielt hat, steigt die Auslastung des heimischen Stadions. Vier Spiele in Folge meldete der Speaker das Maximum von 7200 Zuschauern – sogar letzten Dienstag gegen Ambri-Piotta.
Es scheint, als ob der Traum der Chefetage endlich in Erfüllung gegangen ist: Der EVZ, gesellschaftlich so wichtig für Zug – ja für die ganze Region! –, dass er die Massen anzieht. Unabhängig davon, wie es sportlich um ihn steht. Und egal an welchem Wochentag.
Doch: Es bleibt ein Traum. Am Dienstag war der Zuger Stehplatzbereich von Lichtungen durchzogen. Und Glanzlichter waren nicht auf dem Eis, sondern auf der Tribüne zu sehen. Zahlreiche leere Schalensitze warfen das Licht zurück.
Den EVZ trifft dabei keine Schuld. Die verkündete Zahl der Zuschauer ist offiziell verlogen. Der Verband gibt den Klubs vor, bei der Angabe der Matchbesuchenden alle verkauften Tickets – in Zug also auch die 6000 Saisonabos – einzurechnen. Selbst, wenn diese «Zuschauer» nicht im Stadion sind.
Der Grund? Bei Verhandlungen mit Sponsoren hilft es, schöne Publikumszahlen vorgaukeln zu können. Dem Verband, aber auch den Klubs.