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Mit «Jazz & Dine i de Höll» im Restaurant Höllgrotten hat der Verein Jazz in Baar für das Winterhalbjahr ein neues Projekt aufgegleist.
Im rustikalen und weihnachtlich geschmückten Restaurant hinten in der Höll geht es am Samstagabend gemütlich zu und her. Nach einem feinen Nachtessen kommen die rund drei Dutzend Gäste in den Genuss von Weihnachtsliedern aus dem amerikanischen Songbook, gespielt vom Niculin Janett Quartett. Zu den Sad Pumpkins (traurige Kürbisse), wie sie sich nennen, gehören Niculin Janett (Saxofon und Gesang), Noam Szyfer (Gitarre), Maxime Paratte (Schlagzeug) und Xaver Rüegg (Bassgeige), der als Ersatz für den erkrankten Mo Meyer kurzfristig einsprang.
Die vier jungen Profi-Musiker geben unter dem Titel «Sad Christmas» gleich Vollgas. Und obwohl im Namen der Formation wie in der Konzertbezeichnung das englische «Sad» auftaucht, ist von Traurigkeit nichts zu spüren, im Gegenteil. Die Stücke kommen humorvoll daher, leicht unterkühlt und dennoch herzerwärmend. Massgeblich dabei ist Niculin Janett, der als Sänger durch das Programm führt und die einzelnen Lieder vorstellt, die das Quartett dann virtuos interpretiert. Alle vier seien sie als Kinder vom Samichlaus traumatisiert worden, was sie nun musikalisch zu überwinden versuchten, erklärt der Frontmann mit einem Augenzwinkern.
Die Aktivitäten des Trägervereins Jazz in Baar verbindet man in erster Linie mit den regelmässigen Anlässen in der Braui und dem Open-Air-Konzert im Sommer. «Mit dem neuen Angebot bieten wir eine Alternative für Gäste, die es etwas ruhiger und intimer mögen», sagte Ruedi Jung bei der Begrüssung. Dabei sei die Zielsetzung die gleiche, nämlich die Pflege und Förderung von Musikern, die sich vornehmlich dem Jazz widmeten. Neben profilierten nationalen und internationalen Künstlern will der Veranstalter auch regional tätigen Musikern einen Auftritt ermöglichen. Der Vereinsvorstand beauftragte eine Musikkommission mit der Planung und Organisation des Projekts. An den ersten vier für das Winterhalbjahr geplanten Konzerten treten Kleinformationen von zwei bis vier Musikern auf. Finanziert wird das Ganze durch die Platzkarte der Besucher sowie Beiträge von Sponsoren.
Das neue Projekt ist selbstredend nur dank der engen Zusammenarbeit mit der Lokalbetreiberin Caroline Greipl und ihrem Team möglich, muss das Restaurant Höllgrotten in Baar dafür doch aus dem «Winterschlaf» geholt werden. Bis jetzt sei es ein voller Erfolg, sagte die Wirtin gegenüber unserer Zeitung, und sie sei optimistisch für die Fortsetzung.
Die Planung und Durchführung der damit verbundenen Arbeiten übernehmen Mitglieder des Vereins Jazz in Baar in Freiwilligenarbeit. Dazu gehört auch ein Shuttlebus-Service von Baar bis in die Höllgrotten und zurück. Die weihnachtliche Tischdekoration und die professionell gestalteten Flyer lassen auf einen engagierten Einsatz der Helfer schliessen.
Das nächste Konzert mit dem Lilly Martin’s Backbone Trio findet am 13. März 2020 statt. Wer nicht so lange auf die nächste Jazz-Session warten mag, sei das Konzert mit der Two Banjos Jazzband vom nächsten Donnerstag im Restaurant Brauerei Baar empfohlen – bei freiem Eintritt mit Kollekte.