Der Umzug bot viele tolle Sujets. Am Bühnenspiel bekam dann später so mancher sein Fett ab.
Das Motto der 178. Legorenfasnacht «Durezieh und abälah» liess den aktiven Umzugsteilnehmern viel Gestaltungsraum. Vorab die Wagenbauer hatten keine Mühe gescheut, um ihrem Sujet mit zum Teil erstaunlichen Gebilden Ausdruck zu verleihen. Unübersehbar war allein schon der Bulldozer, mit dem der hohe Legorenrat vorfuhr und der auf dem Narrenplatz als Plattform für das Bühnenspiel diente. Und hier bewiesen die Oberägerer Legoren einmal mehr ihr Talent als begnadete Dichter von Versen, die sie gekonnt auf die Pointe hin zuspitzten. Für Hansjörg Hug war es die Feuertaufe als neuer Spielleiter, was ihn als eingefleischten und damit erfahrenen Fasnächtler allerdings nicht sonderlich beunruhigte.
Nebst Ereignissen, die sich für die Fasnacht geradezu anboten, wie der prophezeite Weltuntergang vom 21. Dezember oder die verpatzte Stimmenzählung im Ständerat, gab es auch nüchterne Themen. So zum Beispiel die Hausverschiebung auf dem Bahnareal in Oerlikon, über die das Schweizer Fernsehen breit berichtete. Aber selbst aus einem scheinbar technischen Ereignis machten die Legoren etwas Unterhaltsames, indem sie statt der Technik ganz einfach die beteiligten Arbeiter aufs Korn nahmen. Allerdings musste man ein Insider sein, wenn man alle Pointen verstehen wollte. Einfacher war es bei der Guggenmusig F’Ägerer. Ihr diesjähriges Outfit, ein schottischer Kilt, ermöglichte mit der bekannten Frage nach dem Darunter etliche frivole Anspielungen.
Obwohl es die ganze Zeit ununterbrochen schneite, verfolgten viele Besucher entlang der Route den Umzug und das anschliessende Bühnenspiel. Ein wichtiger Grund für das Ausharren war zweifellos die Bescherung mit dem traditionellen Legorenpäckli für die Kinder. Laut Legorenvater Michi I. Rogenmoser warteten 1400 Bhaltis auf die jungen Abnehmer, die sich frühzeitig bei der ZVB-Einstellhalle aufstellten. Und schon bald danach hallte ein vielstimmiges «Mier, liebe Legor», unterstützt von lautem «Güüsse», durch die Dorfstrasse, um so eine Orange, ein Stück Brot oder gar eine Wurst zu ergattern.
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