Im Kanton Zug läuft ein spannendes Projekt: Turopolje Schweine sollen den Lebensraum von Amphibien sichern. Die Säuli sind selbst eine bedrohte Tierart.
Die fünf Turopolje Schweine im zugerischen Edlibach sind neugierig und vorwitzig. Jeden Tag kontrolliert Peter Iten zusammen mit Sohn Severin, ob es den Tieren gut geht. Diese sind robust und genügsam, wie Iten gegenüber der Sendung «tierisch» erklärt: «Wir füttern die Schweine nicht zusätzlich, sie leben mit dem, was sie auf dem Gelände finden.»
Wie alle Säue haben auch die Turopolje einen natürlichen Wühltrieb. Sie schwimmen und suhlen sich gerne, und sie fressen Schilf, was einen positiven Effekt hat: Sie helfen damit, Lebensräume für Amphibien zu erhalten. «Sie holen Wurzeln und Knollen aus dem Boden, dadurch machen sie dasselbe, wie auch ein Bagger machen würde – nur finden wir es etwas sympathischer, wenn ein Nutztier diese Arbeit erledigt», so Projektleiter Stefan Rey vom Naturschutz Kanton Zug. Ziel ist es, dass die Fläche karg bleibt, und damit optimalen und dauerhaften Lebensraum für stark gefährdete Arten wie etwa die Gelbbauchunke oder die Kreuzkröte.
Für Rey ist das Projekt auch eine Herzensangelegenheit:
«Wenn wir nichts machen, dann gibt es die Kreuzkröte wohl innert weniger Jahre nicht mehr.»
Die Säuli haben bis jetzt gute Arbeit geleistet. Mit den Resultaten ist Rey zufrieden – gut möglich also, dass man künftig häufiger auf die gefleckten Turopolje Schweine trifft.