ZUG: Kreativität für den guten Zweck

Mitte November findet eine Modeschau für den «Weihnachtsbriefkasten» statt. Die Näherinnen sind mitten in den Vorbereitungen und kreieren unter der Leitung von Ursi Keller Ausgefallenes und Alltägliches.

Vanessa Varisco
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Ursi Keller leitet den Nähkurs im alten Kantonsspital. (Bild: Werner Schelbert (Zug, 3. November 2017))

Ursi Keller leitet den Nähkurs im alten Kantonsspital. (Bild: Werner Schelbert (Zug, 3. November 2017))

Vanessa Varisco

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Zwischen seidenen Stoffballen, ratternden Nähmaschinen und zahlreichen Schnittmustern sitzen engagierte Näherinnen in einem Raum im ehemaligen Kantonsspital Zug über ihren Werken und arbeiten fleissig. Ihre Liebe zum Detail ist spürbar. Die Kleidungsstücke, die für die Modeschau unter dem Motto «Fernsehserien» entworfen und genäht werden, sind aus unterschiedlichen Genres: Arztserien, «Star Wars» oder «Bauer ledig sucht ...» sind nur einige Beispiele der Serien, die hier modisch inszeniert werden. Genäht wird für einen guten Zweck. Die Modeschau, die am 18. November im Gewerblich-industriellen Bildungszentrum (GIBZ) stattfindet, wird vom Zuger kantonalen Frauenbund organisiert. Die Einnahmen aus dem Anlass fliessen in den «Weihnachtsbriefkasten». Das Projekt unterstützt Familien im Kanton.

Genäht werden die unterschiedlichsten Kleidungsstücke: Anzüge, Nachthemden, Ledermäntel – die Kreativität der Näherinnen kennt keine Grenzen. So entsteht beispielsweise ein Anzug ganz in Rot mit einem Futter im Leopardenmuster. Eine andere Näherin verarbeitet ein 100 Jahre altes Fell als Futter für einen schwarzen Ledermantel, der sich perfekt für die kalten Wintertage eignet. Auch an wunderbar glitzernde Kleider wagen sich die Näherinnen. Sie tüfteln und nähen so lange, bis alles perfekt sitzt. «An der Modeschau möchten wir dem Publikum präsentieren, was rund ums Jahr alles in unseren Nähkursen entsteht. Denn wir nähen vom spitzenbesetzten Kleid bis zum dick gefütterten Mantel alles», sagt Kursleiterin Ursi Keller.

80 Personen gehen über den Laufsteg

Bereits zum siebten Mal findet die Modeschau zu Gunsten des «Weihnachtsbriefkastens» statt. Mehr als 80 Personen werden dieses Jahr auf dem Laufsteg die originelle Mode präsentieren – es wagen nämlich nicht nur die Näherinnen selbst den Schritt auf den Laufsteg, sondern auch deren Männer, Kinder oder Grosskinder. «Der Einsatz der Näherinnen, aber auch jener der Visagistinnen, des Kochs oder des DJs sind einfach riesig. Die Modeschau ist jedes Jahr ein Highlight für uns», sagt Ursi Keller, die bis anhin nur gute Rückmeldungen vom Publikum erhalten hat, wie sie sagt. Besonders die Vielseitigkeit sorge für Begeisterung. «Da die unterschiedlichen Personen aus dem Nähkurs ihre Werke präsentieren, ist für jeden Geschmack etwas dabei», sagt Ursi Keller.

Fünf Mal die Woche werden Nähkurse im alten Kantonsspital angeboten – ganz nach dem Motto «Nichts ist unmöglich». Die Schneiderinnen nähen vor allem, um etwas Eigenes zu tragen – nach eigenen Vorstellungen kreiert und umgesetzt. Andere geniessen aber auch die gesellige Atmosphäre. Im Atelier wurden bereits viele Freundschaften geknüpft. Man profitiert von den Näherfahrungen der anderen und inspiriert sich gegenseitig. Und mit der Hilfe von Ursi Keller, die schon in Modemetropolen wie Mailand, New York und Hamburg gewirkt hat, verspricht die Modeschau auch dieses Jahr ein Erfolg zu werden.