Ein alt Regierungsrat schlägt vor, die Vorstadt am Wochenende für Autos zu sperren. Damit bringt er eine alte Idee auf – und heizt die Diskussion um den Stadttunnel weiter an.
Die Zuger Vorstadt soll während eines Jahres jeweils von Freitag- bis Sonntagabend für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Dieses Pilotprojekt schlägt Patrick Cotti, ehemaliger Zuger Regierungsrat und Mitglied der Alternative-die Grünen, in einer Einzelinitiative vor. Gestern hat er diese zuhanden des Grossen Gemeinderates der Stadt Zug eingereicht. Sein Vorschlag sieht vor, den Verkehr an den Wochenenden jeweils auf die Bahnhofstrasse zu leiten; diese würde dann im Gegenverkehrs-Regime befahren. Neben der gesperrten Vorstadt soll am Wochenende ausserdem Tempo 30 auf allen südlichen Zentrumsstrassen gelten, abgesehen von den Hauptachsen Aegeristrasse, Bahnhofstrasse und Neugasse. Busse sollen aber auch weiterhin am Wochenende bei der Vorstadt zirkulieren können.
Eine Vorstadt ohne Verkehr – das will auch der fast eine Milliarde Franken teure Stadttunnel, über dessen Zukunft das Kantonsparlament Anfang des nächsten Jahres entscheiden wird. Für Patrick Cotti, Mitglied im Komitee «Stadttunnel – nein danke», ist klar: «Die Dimensionen und die Kosten des Stadttunnels sind überrissen.»
Die Idee von Patrick Cotti ist keineswegs neu. Schon mehrmals hat sich die Stadt mit einer kurzzeitigen Sperrung der Vorstadt befasst. Stadtpräsident Dolfi Müller sagt: «Eine solche Sperrung ist weitaus komplizierter, als es aussieht.»
Über die Einzelinitiative von Patrick Cotti wird der Grosse Gemeinderat im Januar entscheiden.