Zugersee Ost: Die «Arge Zugo» wird die Baumeisterarbeiten ausführen

Die SBB wollen den Start des Doppelspurausbaus Mitte Juni einhalten, obwohl sie sich vom Bauunternehmen Strabag Ende 2018 trennten. Nun ist klar, wer die Arbeiten ausführen wird.

Zoe Gwerder
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Erste Vorarbeiten für das Projekt Zugersee Ost sind bereits am Laufen. (Bild: Maria Schmid (Walchwil, 7. Januar 2019))

Erste Vorarbeiten für das Projekt Zugersee Ost sind bereits am Laufen. (Bild: Maria Schmid (Walchwil, 7. Januar 2019))

Nachdem sich beim Projekt Zugersee Ost der Hauptauftragnehmer Strabag und die SBB nicht fanden (Ausgabe vom 7. Januar 2019), weiss nun die «Zuger Zeitung», mit wem die SBB gedenken das Grossprojekt durchzuführen. Es handelt sich dabei um eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Namen «Arge Zugo». Diese besteht aus den Bauunternehmen Implenia, Marti, Walo, Frutiger, Porr und Anliker, wie Implenia-Sprecher Reto Aregger auf Anfrage bekannt gibt. Die «Arge Zugo» sei damals vor vier Jahren bei der öffentlichen Ausschreibung für die Baumeisterarbeiten auf dem zweiten Platz gelandet.

SBB-Sprecher Reto Schärli bestätigt, dass man sich mit der «Arge Zugo» in laufenden Verhandlungen befindet. «Sobald die Gespräche abgeschlossen sind, werden wir darüber informieren.» Am Dienstag, 29. Januar 2019, teilten die SBB mit, dass die Ausbauarbeiten am Zugersee Ost von der «Arge Zugo» ausgeführt werden.

Das Projekt Zugersee Ost beinhaltet Sanierungsarbeiten zwischen Zug und Arth-Goldau, sowie einen Doppelspurausbau zwischen Zug und Walchwil. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 190 Millionen Franken. Um das Projekt bis Ende 2020 beenden zu können, sperren die SBB die Strecke ab dem 10. Juni, um mit den Bauarbeiten auf den Gleisen zu starten. Nach dem Absprung des Bauunternehmers Strabag waren Zweifel laut geworden, ob ein anderer Unternehmer innert weniger als einem halben Jahr all das organisieren kann, wofür die Strabag ein ganzes Jahr Zeit hatte.

Doch die «Arge Zugo» könnte das schaffen, und damit das Ziel der SBB erreichen: den geplanten Baustart auf den Gleisen Mitte Juni einzuhalten. Jedenfalls sind sich mehrere potenzielle Subunternehmer, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchten, einig: In dieser Konstellation sei es möglich bis zur Sperrung parat zu sein. «Wenn es jemand kann, dann diese Arbeitsgemeinschaft», meint gar einer der Vertreter dieser möglichen Subunternehmen.

Verhandlungen mit Zweitplatziertem sind Rechtens

Und auch rechtlich steht den SBB offenbar nichts mehr im Wege: Dass das Unternehmen nun mit dem Zweitplatzierten verhandeln und die Baumeisterarbeiten des Projekts Zugersee Ost nicht ein zweites Mal ausgeschrieben werden, sei so in Ordnung, gibt Nicolas Diebold Auskunft. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht an der Universität Luzern. Voraussetzung sei jedoch, dass sich das Projekt inzwischen nicht wesentlich verändert habe. Der Zweitplatzierte sei aber nicht verpflichtet sein Angebot aufrecht zu erhalten. «Ein Zuschlag an ihn setzt deshalb voraus, dass er sein Angebot freiwillig aufrechterhält.»